In der Pinzgauer Bezirksstadt ist die unfassbare Tat noch immer Gesprächsthema. Fast alle Einheimischen kennen mittlerweile das Haus in der Einöd-Siedlung, in dem am 20. Oktober gegen 21.30 Uhr vier tödliche Schüsse fielen. Irene P. verblutete noch am Tatort.
Etwas mehr als zwei Monate nach den Todesschüssen wurde am Heiligen Abend ein 17-Jähriger festgenommen. Er kannte Irene P. flüchtig. Nach anfänglichem Schweigen legte er Mitte Jänner ein Geständnis ab und belastetet seinen damals besten Freund (18) schwer. Dieser soll ihn unter Druck gesetzt und zur Tat angestiftet haben. Daraufhin wurde ein zweiter Haftbefehl erlassen.
Die Mordanklage gegen das Duo trägt das Datum vom 8. August und ist damit noch so frisch, dass sie weder den Verteidigern noch dem Anwalt der Opferfamilie, Stefan Rieder, zugestellt wurde. Daher ist sie auch noch nicht rechtskräftig. Die Beschuldigten haben nach Erhalt des Papieres zwei Wochen Einspruchsfrist.
Sechs Anklagepunkte gegen die Beschuldigten
Wie die „Krone“ erfuhr, sollen sich beide Burschen wegen Mordes verantworten müssen. Der mutmaßliche Schütze wird zudem wegen gefährlicher Drohung und Vergehen gegen das Waffengesetz angeklagt. Er hatte eine Luger-Schreckschusspistole zur Tatwaffe umgebaut, die er bei der Festnahme an seinem Arbeitsplatz bei sich trug.
Der zweite Angeklagte muss sich ebenfalls wegen Vergehen nach dem Waffengesetz und schweren Raubes verantworten.
Den Geschworenenprozess, für den es noch keinen Termin gibt, wird die bekannte Jugendrichterin Bettina Maxones-Kurkowski leiten. Vielleicht gelingt es ihr auch, das Motiv für die Tat zu enthüllen. Denn dieses ist trotz aller Ermittlungen und einer Tat-Rekonstruktion am Ort des Geschehens nach wie vor unklar. Im Raum standen immer wieder die Kontakte des Opfers in die lokale Drogenszene.
Für Jugendliche und junge Erwachsene gilt ein verminderter Strafrahmen, sodass dem mutmaßlichem Schützen maximal zehn Jahre Haft und dem zweiten Angeklagten maximal 15 Jahre Gefängnis drohen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.