Die Situation der vom Borkenkäfer geschädigten Waldviertler Forstbesitzer wird von Stunde zu Stunde dramatischer! Vor allem Kleinbauern schaffen es nicht, die von den Behörden bei hoher Strafe angeordnete Frist zur Fällung Zehntausender Hektar befallener Wälder einzuhalten. In einem Fall kam es sogar zur Verzweiflungstat.
„Viele Familien schicken das letzte Aufgebot in den Wald. Da müssen selbst Altbauern weit über 80 noch einmal Hacke und Motorsäge zur Hand nehmen. Und bei einem Nachbarn steht das betagte, hüftoperierte Mutterl draußen, um neue Bäumchen aufzuforsten“, schildert Bauer August Altrichter aus Groß Burgstall das Drama im Wald.
Verzweiflungstat
Er selbst kommt noch einigermaßen mit der Bringung des Käferholzes zu recht. Denn ihm hilft der Sohn. Doch auf kleinen Höfen halten oft nur noch die Alten die Stellung - und deren Kräfte sind - so sich die Jungen für die jetzt so dringende Forstarbeit nicht Urlaub nehmen können - mehr als erschöpft. Altrichter weiß außerdem von einem Fall, wo sich ein verzweifelter Bauer nicht mehr anders zu helfen wusste, als den Freitod zu wählen.
Doch auch die Behörden stehen unter Druck: Wenn befallenes Holz nicht rasch beseitigt wird, droht jetzt im Frühjahr eine weitere Ausbreitung des Käfers. Altrichter: „Härtefälle müssen vermieden werden.“
Mark Perry, Kronen Zeitung
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