Die „Mutter des Teufels“, wie islamistische Terroristen ihren Lieblingssprengstoff nennen, hat auch in der Steiermark Spuren hinterlassen. Wie Experten mittlerweile wissen, verwendete eine Ostbande das Gemisch, TATP genannt, um im Vorjahr Bankomaten zu sprengen. Der Schaden war hoch, die Beute aber gleich null.
Am 17. August explodierte in Graz-Waltendorf im Foyer eines Geschäftes der Bankomat, zuvor hatten Detonationen in Andritz (21. Juni) und Lebring (20. Juni) einen hohen Sachschaden angerichtet. Die Täter, vermutlich Mitglieder einer Ostbande, gingen leer aus.
Experten wissen mittlerweile, dass die Kriminellen mit Strom ein hochexplosives Gemisch zündeten, das, weil leicht herzustellen, bei islamistischen Terroristen beliebt ist: Triacetontriperoxid, TATP oder „Mutter des Teufels“ genannt. Es wurde 1895 zufällig entdeckt, aber nie verwendet, weil es auf Schläge und Reibung besonders sensibel reagiert. Im spanischen Alcanar hatten sich damit Terroristen, die in Barcelona die Kathedrale Sagrada Familia in Schutt und Asche legen wollten, am 16. August 2017 versehentlich in die Luft gesprengt.
Täter setzen eigenes Leben aufs Spiel
Mit demselben Sprengstoff agierten die Täter auch in Niederösterreich - unter anderem in Mannswörth, wo sie im November und Dezember 2018 zweimal zuschlugen. Dazu kommen zahlreiche weitere Anschläge im Ausland, wobei allein in Deutschland bisher 40 Fälle bekannt sind. Den Täter ist dabei nie bewusst, dass sie ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen.
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