Was muss sich ändern?

Sieben Lehren aus großer steirischer Schnee-Krise

Steiermark
28.01.2019 07:15

Es war die Urgewalt der Natur, die in den ersten Tagen des neuen Jahres die Obersteiermark in Atem hielt. Meterhoher Schnee brachte viele an das Ende ihrer Kräfte, zahlreiche Dächer waren nahe des Einsturzes, Lawinenabgänge waren und sind in vielen Gebieten möglich. Was sind nun aber die Lehren aus dieser Schnee-Krise? Die „Steirerkrone“ hat sie zusammengefasst.

Pläne aktualisieren: Lawinengefahrenzonen- und Katastrophenschutzpläne werden evaluiert und aktualisiert, manche Lawinenzonen müssen ausgeweitet werden. Orte, Gemeinden oder auch ganze Regionen müssen krisensicherer gemacht werden, damit die Grundversorgung auch über einen längeren Zeitraum unabhängig von der Außenwelt gewährleistet ist.

Freistellung für Einsatzkräfte: Mehr als 5000 Feuerwehrkameraden waren im Einsatz. Viele haben dafür Urlaub oder Zeitausgleich genommen. Das oft diskutierte Anreiz- und Bonussystem könnte dies ändern und Arbeitgeber, deren Mitarbeiter zu Einsätzen während der Dienstzeit ausrücken, entlasten. Angedacht ist eine Dienstfreistellung bis zu fünf Tagen auf freiwilliger Basis, für Arbeitgeber gibt es dafür Geld aus dem Katastrophenfonds.

Medizinische Notfallpläne: In Mariazell und Eisenerz haben die Sofortmaßnahmen bereits gegriffen: Obwohl die Gemeinden zum Teil eingeschlossen waren, konnte eine medizinische Notversorgung hochgefahren werden. Dieses System muss nun eine feste Form annehmen. Künftig muss in jeder Gemeinde und in jeder Region für Katastrophenfälle ein durchdachtes Konzept für das sofortige Installieren einer medizinischen Notversorgung (etwa in Arztpraxen oder Gemeindesälen) existieren.

Hohe Strafen für Unbelehrbare: Wer auf der Suche nach dem „Kick“ Lawinenabsperrungen ignoriert und sich und andere in Gefahr bringt, muss mit Konsequenzen und Strafen rechnen. Ganz wichtig: Es geht hierbei um die Unbelehrbaren und nicht um Tourengeher, die sich gut vorbereiten und in eine Notsituation geraten.

Ausbau der Infrastruktur: Gemeinden und Regionen müssen die Grundversorgung auch dann aufrecht erhalten können, wenn sie über einen längeren Zeitraum nicht erreichbar sind. Hier wird es eine Vielzahl an Maßnahmen geben müssen: das Anlegen von Dieselvorräten, eine Verstärkung des Lawinenschutzes, auch das Stromnetz wird bereits krisensicherer gemacht, so gibt es unterirdische Leitungen in Radmer und einen Inselbetrieb in Johnsbach.

Maßnahmen im Straßenbau: An möglichen Gefahrenstellen sind vermehrt bauliche und technische Schutzmaßnahmen erforderlich. So müssen manche Tunnelanlagen vergrößert werden, um die Straße auch bei Lawinenabgängen darüber frei zu haben. Auch Rückhaltebecken bei Hochwasser und Lawinenschutzanlagen zur Absicherung der Landesstraßen sollen errichtet werden.

Blackoutschutz: Dieser muss weiter vorangetrieben werden, dazu gehören mehr Notstromversorgungen und eine modernere Ausrüstung für die Feuerwehren. Auch die von der Regierung geplanten neuen Hubschrauber am Fliegerhorst Aigen wären für Notsituationen sehr wertvoll.

Alexander Petritsch
Alexander Petritsch
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