LKH-Aushöhlung:

Leobner orten falsches Spiel mit Fallzahlen

Steiermark
22.01.2019 06:30

Immer lauter wird die Kritik an der geplanten Demontage der Leobner Chirurgie. Thorax-Operationen werden ab April nur noch in Graz durchgeführt, die Unfallchirurgie wandert nach Bruck ab. Nach der KP und der FP setzt sich nun auch die regionale SP zur Wehr: In einem offenen Brief geht Bürgermeister Kurt Wallner mit Landesrat Christopher Drexler hart ins Gericht.

Es ist laut Betroffenen immer wieder dieselbe Vorgangsweise, welche die KAGes als Krankenhausbetreiber seit Jahren mit den steirischen Landspitälern wählt: Zuerst erschwert man den Verantwortlichen vor Ort die Arbeit (OP-Zahlen werden limitiert, Personal nicht zur Verfügung gestellt usw.), um dann die Schließung einer Abteilung oder gar eines ganzen Hauses mit fehlenden Fallzahlen zu argumentieren.

„Das tut natürlich weh“, sagt ein betroffener Arzt aus der Obersteiermark. „Weil was bleibt bei den Leuten hängen? Dass wir am Land es nicht gut genug können.“

Qualitätssicherung als Argument
Nach Eisenerz, Mariazell und Mürzzuschlag geht es nun - wie berichtet - Leoben an den Kragen. Auch hier wird im Namen der Qualitätssicherung mit geringen Fallzahlen argumentiert, die aber vor Ort nicht nachvollzogen werden können.

10 versus 200
So kursiert beispielsweise das Gerücht, dass an der betroffenen Abteilung in Leoben nur zehn Operationen pro Jahr durchgeführt werden. „Dabei haben wir 200 Thorax- und ebenso viele unfallchirurgische Operationen jährlich an unserem Haus“, betont der betroffene Abteilungsvorstand Hans Rabl.

Dominoeffekt befürchtet
„Unsere Angst ist, dass jetzt ein Dominoeffekt ausgelöst wird und noch weitere große OPs aus Leoben abgezogen werden“, sagt der Primar, der in der Montanstadt beinahe 20 Jahre wertvolle Aufbauarbeit geleistet hat.

Offener Brief an Spitalslandesrat
SP-Bürgermeister Kurt Wallner lehnt in einem offenen Brief an Landesrat Drexler (VP) „jede Schwächung des LKH-Standortes ab“ und übt im Gespräch mit der „Krone“ Kritik am Stil der KAGes: „So einen Schritt macht man nicht im Stillen und Geheimen. Ich hätte mir zumindest eine Vorabinfo erwartet“, so Wallner.

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