Eigentlich wäre gestern Abend im Rathaus in Hohenau an der March „High Noon“ angesagt gewesen. Ein von Sozialdemokraten und Volkspartei eingebrachter Misstrauensantrag gegen Bürgermeister Robert Freitag (SP) sollte zur Abstimmung gelangen. Doch nur einen Tag zuvor zog der Ortschef die Notbremse: Rücktritt!
Für Kopfschütteln hatte die SP-Fraktion von Hohenau an der March in den vergangenen Wochen über den Bezirk Gänserndorf hinaus gesorgt. Nach Unstimmigkeiten zwischen Partei und Bürgermeister Freitag darüber, wann er sein Amt an Vize Wolfgang Gaida übergeben solle, folgte vor zwei Wochen der bisherige Höhepunkt im Streit: ein Misstrauensantrag von VP und SP gegen den Ortschef.
Man habe ihm politische Alleingänge vorgeworfen, sagt Freitag. Am Wochenende habe er sich darauf vorbereitet, die Vorwürfe vor allen Fraktionen zu entkräften. Dann jedoch der spontane Meinungsumschwung, Freitag legte am Sonntag sein Amt zurück: „Selbst wenn die Abstimmung für mich ausgegangen wäre - welche Vertrauensbasis hätte es in Zukunft gegeben? Ich bin ja kein Sesselpicker.“
Gaida bleibt dabei, dass Freitag den Gemeinderat bei Entscheidungen oft außen vor gelassen habe. Kommenden Montag wird er zum neuen Bürgermeister gekürt.
Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
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