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Kärntens Kirchenkrise: Ist das noch „christlich“?

Kärnten
20.01.2019 07:00

Warum die Krise der Kirche einen fast sprachlos macht und welche Fragen sich die Menschen dabei wohl stellen...

Wenn man seit 37 Jahren als Journalist arbeitet, glaubt man manchmal, schon alles einmal erlebt, gehört, gelesen, recherchiert oder geschrieben zu haben. Und dann wird man eines Besseren belehrt. So wie jetzt, wo sich die Krise in Kärntens katholischer Kirche zu einer Supernova aufbläht, die ungeahnte Sprengkraft entwickeln könnte; ein Drama in Zeiten, wo wir gesellschaftliche Stabilität so nötig haben und die Kirche einen wichtigen Beitrag dazu liefern und geistige Heimat bieten sollte.

Stattdessen zeigt sie ein Bild, das, wenn es nicht wahr wäre, einem billigen Drehbuch entstammen könnte: voller Gerüchte und Intrigen, voller Rache, gezielter Anschuldigungen, intimer Freund- und Feindschaften und so weiter. Da wird zu persönlichen Abrechnungen – man könnte sogar sagen zu „Menschenhatz“ – ausgerückt, die jede im Zivilleben verankerte Unschuldsvermutung missachten. Aufklärung und Aufarbeitung von Vorwürfen sind wichtig. Aber so?

Wer denkt da in der Hitze des Gefechtes eigentlich noch an die Gläubigen? Oder an die Landpfarrer, die überlegen müssen, was sie heute predigen sollen? Sollten die folgenden Zeilen als eine Art „Ordnungsruf“ verstanden werden, dann sei hier bitte vorab ausdrücklich festgehalten, dass er aus unberufenem Munde stammt. Aber: Als Christ - nicht als Mitglied der katholischen Kirche - fragt man sich: Was geht hier bitte vor? Wohin soll das alles am Ende führen?

Und viel tiefergehender: Ist das eigentlich alles noch christlich, was hier abgeht? Was ist aus der Nächstenliebe geworden? Ganz zu schweigen von der Feindesliebe? Was ist mit Vergebung, mit Friedfertigkeit, mit Güte? Wo bleiben all die christlichen Werte? Was – um Himmels Willen – wird hier vorgelebt?

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