„Schnüffel-Affäre“

Hirscher: „Luitz-Disqualifikation wäre Wahnsinn!“

Wintersport
07.12.2018 20:45

Sie wird noch ein Weilchen weiter vor sich hin köcheln, die „Schnüffel-Affäre“ rund um den Deutschen Stefan Luitz, der zuletzt beim Riesentorlauf in Beaver Creek sensationell seinen allerersten Weltcup-Sieg feiern durfte - allerdings zwischen den Durchgängen verbotenerweise (?) Sauerstoff via Maske eingeatmet hatte! Gegen eine Disqualifikation, die im Raum steht, spricht sich nun Österreichs Superstar Marcel Hirscher aus, dem Luitz in ebendiesem Rennen den 60. Weltcup-Sieg überhaupt abgeluchst hatte. „Mir tut Stefan leid!“, so Hirscher.

„Als Athlet verlässt du dich darauf, was Trainer, Ärzte und Verantwortliche sagen“, erklärte der Österreicher in Frankreich gegenüber dem Ö3-Radio. „Wenn Stefan das gewusst hätte, hätte er das bestimmt nicht gemacht“, war Hirscher überzeugt. Eine Disqualifikation wäre für Luitz jedenfalls „ein Wahnsinn“. Hirscher bezog sich dabei darauf, dass Luitz diesem ersten Weltcup-Sieg so lange hinterhergefahren war. „Er ist so oft schon so knapp gescheitert. Aber Stefan ist nicht aufzuhalten und im Riesentorlauf einer der stärksten. Am Samstag gehört er wieder zu den Mitfavoriten“, ist der siebenfache Weltcup-Gesamtsieger überzeugt. Er selbst nehme keinen Sauerstoff. „Es ist nicht eindeutig geklärt, ob es was bringt.“

„So will kein Läufer einen Sieg geschenkt bekommen, auch Marcel nicht“, machte auch ÖSV-Herrenchef Andreas Puelacher klar, dass man mit einem Sieg auf dem grünen Tisch keine besondere Freude haben würde. FIS-Renndirektor Markus Waldner betonte dazu bei der Mannschaftsführersitzung in Val d’Isere, dass das Rennen in Beaver Creek abgeschlossen gewesen sei, weil innerhalb der Protestfrist kein Einspruch gekommen war. Allerdings sei später ein Trainer-Foto aufgetaucht, das Luitz bei der Benutzung von Sauerstoff im Wettkampf-Bereich zeigt. Deshalb werde der Fall nun weiterverfolgt, betonte Waldner. Betroffen ist die gesamte deutsche Mannschaft.

Luitz‘ Landsmann Felix Neureuther nahm die DSV-Verantwortlichen in die Pflicht. „Sollte da was sein, müssen die, die entschieden haben, zur Verantwortung gezogen werden und nicht Stefan“, sagte der Deutsche. Neureuther kehrt in Val d‘Isere nach Daumenverletzung mit einer Plastikschiene ins Renngeschehen zurück. Er überlege, es auch am Sonntag im Slalom zu versuchen. „Ich weiß aber noch nicht, ob es funktioniert“, sagte Neureuther, der verletzungsbedingt in Beaver Creek gefehlt hatte. Luitz selbst meinte: „Ich bin mir keiner Schuld bewusst und habe gedacht, es ist erlaubt. Ich würde deshalb eine Disqualifikation nicht ganz verstehen. Es wäre keine Entscheidung im Sinne des Sports.“

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(Bild: KMM)



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