Erstes Land der Welt

Öffis in ganz Luxemburg bald für alle gratis

Ausland
07.12.2018 11:44

Die am Mittwoch angelobte Regierung Luxemburgs ist mit einem Vorhaben vorgeprescht, das in dieser Form noch in keinem Land der Welt existiert: Ab kommendem Sommer soll der öffentliche Personenverkehr kostenlos sein - ausnahmslos für alle und im gesamten, allerdings nur etwa 2600 Quadratkilometer großen Staatsgebiet! Ebenfalls eingeführt werden sollen zwei zusätzliche Tage Urlaub pro Jahr sowie die Legalisierung von Cannabis.

Mit dem kostenlosen Personenverkehr wollen die Luxemburger ihr Stauproblem entschärfen, denn in das 600.000 Einwohner zählende Großfürstentum pendeln an Arbeitstagen weitere 200.000 Menschen aus den Nachbarstaaten Deutschland, Frankreich und Belgien ein. Besonders schlimm ist die Lage in der gleichnamigen Hauptstadt, die - Luxemburger mitgerechnet - täglich einen Ansturm von 400.000 Pendlern zu bewältigen hat.

Schon bisher war die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel für Kinder und Jugendliche gratis, bald muss aber niemand mehr zahlen. Die Preise waren mit zwei Euro für ein zwei Stunden gültiges Ticket ohnehin eher moderat, trotzdem konnte man dadurch aber nicht genügend Menschen davon überzeugen, ihre Autos stehen zu lassen.

Cannabis soll legalisiert werden
Neben dem Öffi-Projekt treibt Luxemburg auch die Legalisierung von Cannabis zum Freizeitgebrauch für Erwachsene voran. Am Montag erzielten Liberale, Sozialisten und Grüne eine entsprechende Vereinbarung. Diese sieht vor, dass bis 2023 Herstellung, Kauf, Besitz und Konsum von Cannabis für den persönlichen Bedarf von Volljährigen straffrei gestellt oder legalisiert werden soll - zu Bedingungen, die noch definiert werden sollen. Bereits im Juni hatte das luxemburgische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das Cannabis als Medizin legalisiert. Zuletzt hatte auch Kanada den Cannabis-Konsum legalisiert.

Die Demokratische Partei von Ministerpräsident Xavier Bettel, die Luxemburger Sozialistische Arbeiterpartei und die Grünen verfügen im Parlament über eine äußerst knappe Mehrheit von 31 der insgesamt 60 Abgeordneten. Das neue Regierungsteam mit 16 Ministern ist am Mittwoch von Großherzog Henri vereidigt worden.

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