Polizei alarmiert

Erste Migranten bereits am US-Grenzzaun

Ausland
14.11.2018 07:25

Nach einer Tausende Kilometer langen Reise haben am Dienstag die ersten Migranten aus Mittelamerika die US-Grenze erreicht und sind somit nur noch einen Steinwurf von ihrem Ziel entfernt. Rund 20 Menschen kletterten in der nordmexikanischen Stadt Tijuana auch gleich auf den Grenzzaun. Die Aktion versetzte die Beamten des US-Grenzschutzes in Alarmbereitschaft, sie griffen allerdings nicht ein.

Nach rund 20 Minuten stiegen die Menschen wieder auf der mexikanischen Seite der Grenze hinab. Andere schauten durch die Gitterstäbe oder badeten im Meer. Zwischen Tijuana und der US-Metropole San Diego teilt der Grenzzaun den Strand und reicht bis in den Pazifischen Ozean.

„Freue mich, bald die USA zu betreten“
Die Mittelamerikaner gehören zu einer ersten Gruppe von rund 360 Menschen, die am Dienstag in neun Bussen in Tijuana ankamen.
„Ich freue mich, bald die USA zu betreten“, sagte der Honduraner Jose Alfredi Mejia Marquez, der sich vor rund einem Monat mit der Migranten-Karawane auf den Weg in den Norden gemacht hatte, um der schlechten wirtschaftlichen Lage und der Gewalt durch Jugendbanden in seinem Heimatland zu entkommen.

Der Großteil der Karawane befindet sich jedoch noch rund 2400 Kilometer weiter südlich in der mexikanischen Stadt Guadalajara. Die Karawane besteht aus Tausenden Menschen aus Honduras, Guatemala und El Salvador. Auf dem Weg in die USA hat sie sich in kleinere Gruppen geteilt. Wann der Großteil Tijuana erreichen könnte, ist noch unklar.

Eine zweite Migranten-Gruppe, die aus rund 1200 Menschen besteht, befindet sich in einem Sportstadion in Mexiko-Stadt. Eine dritte Gruppe von rund 2000 Menschen ist im südlichen Bundesstaat Veracruz auf dem Weg Richtung Norden.

Trump verschärft Asylrecht
US-Präsident Donald Trump hatte in der vergangenen Woche angekündigt, das Asylrecht zu verschärfen. Er ordnete an, dass Migranten, die die Grenze in die USA illegal überschreiten, ein Asylverfahren verweigert werden soll. Ein Verfahren wäre damit grundsätzlich nur noch an offiziellen Grenzübergängen möglich. Der Schritt ist höchst umstritten, mehrere Organisationen kündigten Widerstand vor Gerichten an.

Trump hatte mit dem Thema der illegalen Migration massiv Wahlkampf für die Kongresswahlen am Dienstag vergangener Woche gemacht. Er bediente sich dabei einer aufwieglerischen Rhetorik und überzeichnete die Lage stark. Nach der Wahl äußerte er sich kaum noch zu den Migranten.

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