Debatte schadet!

MCI-Neubau: Wird die Reißleine zum Galgenstrick?

Tirol
11.11.2018 10:30

Der Neubau des Managementcenters Innsbruck sorgt seit Wochen für heftige Debatten. Die politisch konstruierte Diskussion und die kolportierten, zum Teil hanebüchernen Zahlen schaden aber der Einrichtung, die einen Weltruf genießt, massiv! Es wird Zeit, dass man wieder mit Vernunft an die Sache herangeht. Bevor es zu spät ist!

Wer bietet mehr? Unter diesem Motto läuft aktuell die Debatte um den längst notwendigen Neubau des MCI (Management Center Innsbruck). Nachdem sich die Ressortzuständigkeit innerhalb der Landesregierung nach der Wahl geändert hat, wurde die Reißleine gezogen. Mit dem Argument, dass die Baukosten explodieren. Es wurde behauptet, dass der Neubau statt ursprünglich 80 Millionen nun 130 Millionen kosten würde. Seit Anfang der Woche liegt nun sogar ein neues „Angebot“ vor, nämlich 150 Millionen Euro.

Milchmädchen führt Regie
Woher diese Zahl stammt, weiß vermutlich nur ihr Erfinder! Und wer weiß, vielleicht kommt nächste Woche ein weiterer, selbst ernannter Experte daher und bietet gar 200 Millionen. Wie im Dorotheum: Wer bietet mehr? Je länger man die Diskussion verfolgt, desto mehr entsteht der Eindruck, dass hier das Milchmädchen Regie führt

Ruf des MCI steht am Spiel
Dabei vergessen die Verantwortlichen, dass die ganze Diskussion auf Kosten des MCI geht. Die unternehmerische Hochschule genießt Weltruf. Doch es entsteht immer mehr der Eindruck, dass man mit einer politisch motivierten und konstruierten Diskussion versucht, der Einrichtung zu schaden. Sonst würde man nicht behaupten, dass die Kosten von 80 auf 130 oder gar 150 Millionen explodiert sind. Man hat das Gefühl, dass die „Reißleinenzieher“ bewusst verschweigen, dass es sich bei den von der Landesregierung 2014 bewilligten Baukosten nicht um 80, sondern um 95 Millionen Euro handelte.  Also von wegen Kostenexplosion! Und dass man um 95 Millionen im Jahr 2021 oder 2022 nicht dasselbe bekommt wie 2014, leuchtet jedem ein, der nur einen Funken Ahnung von Wirtschaft hat.

Je länger man wartete, destot teurer wird es
Die Reißleine droht daher immer mehr zum Galgenstrick zu werden. Tatsache ist nämlich, dass sich die Baukosten mit jedem Jahr verteuern. Man darf von vier bis fünf Millionen pro Jahr ausgehen. Und wenn nun bereits an einer Regierungsvorlage für eine Neuausschreibung gebastelt wird - interessanterweise genau in dieser Woche, in der LH Günther Platter in Israel weilte -, dann sollte man sich das vor Augen halten. Auch das Damoklesschwert einer drohenden Klage sollte man beim Reißleinenziehen nicht vergessen: Klagen die Vertragsplaner, die bereits 2016 den Zuschlag erhalten haben, dann wird es richtig, aber wirklich richtig teuer! Das alles sollen die „Reißleinezieher“ bedenken, bevor sie sich nun unüberlegt in eine Neuausschreibung stürzen. Noch ist es nicht zu spät für eine vernünftige Lösung! Sonst wird am Ende des Tages die Reißleine tatsächlich zum Galgenstrick!

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