Schwere Vorwürfe

Scheuch kann sich an Gespräch nun nicht mehr erinnern

Österreich
14.01.2010 08:34
Der Chef der Kärntner Freiheitlichen, Uwe Scheuch, will sich im Zusammenhang mit den Korruptionsvorwürfen gegen seine Person jetzt gar nicht an jene Unterhaltung mit einem angeblichen Politikberater erinnern können, in dem er einem russischen Investor gegen Parteispende die Staatsbürgerschaft versprochen haben soll. Er wisse auch nicht, ob die Aufnahmen echt seien, sagte Scheuch in der "ZiB2". Am Mittwochnachmittag hatte seine Reaktion noch ganz anders geklungen...

Uwe Scheuchs erste Reaktion auf die Veröffentlichung der Korruptionsvorwürfe gegen ihn konzentrierte sich auf die seiner Meinung nach unproblematischen Aussagen. Dass es das Gespräch nicht gegeben haben könnte, wurde nicht erwähnt.

"Aus keiner einzigen Passage der zitierten Aussagen geht hervor, was daran problematisch sein soll. Jeder Politiker, egal ob auf Gemeinde-, Bezirks-, Landes- oder Bundesebene, hat die Verpflichtung, sich um inländische und ausländische Investoren zur Stärkung der heimischen Wirtschaft zu bemühen. Wer das anders sieht, hat die Aufgabe der Politik nicht verstanden", erklärte Scheuch in einer Presseaussendung am Mittwochnachmittag, die exakt 40 Minuten nach der Aussendung des Magazins "News" erfolgte, das vorab seine Cover-Story bekannt gab.

Die "Zeit im Bild 2" spielte die Tonbandaufzeichnung des Gesprächs am Mittwochabend in Teilen vor. Scheuch sagte dann aber wieder, dass einige seiner Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen sein worden könnten: "In Zeiten wie diesen sollte man vorsichtig sein." Der designierte FPK-Chef Scheuch betonte umso mehr, dass er eben keine strafbare Handlung gesetzt habe.

Bucher: "Haben nichts damit zu tun"
Die FPK ritt am Mittwoch nach Bekanntwerden sofort Gegenangriffe auf das Bundes-BZÖ und machte es für die "Schmutzkübelkampagne" verantwortlich. BZÖ-Chef Josef Bucher ließ via Aussendung ausrichten: "Das BZÖ hat damit rein gar nichts zu tun! Unabhängig davon, ob diese Vorwürfe stimmen oder nicht, was derzeit nicht beurteilt werden kann, hat das BZÖ weder mit den Vorwürfen noch der Veröffentlichung etwas zu tun. Das Ganze betrifft ausschließlich die Person Uwe Scheuch in seiner Funktion als FPK-Obmann, der gefordert ist, für volle Aufklärung zu sorgen." 

In dem Gespräch bezeichnete Scheuch seine Partei allerdings als BZÖ, d.h. es dürfte vor dem "Anschluss" der Kärntner an die FPÖ stattgefunden haben. Damals traten Uwe Scheuch und die Spitze des Bundes-BZÖ in Gestalt von Bucher und Stefan Petzner noch Tag für Tag als dicke Freunde vor die Fernseh-Kameras.

Bucher redet sich trotzdem auf die nachträgliche Trennung aus: "Das BZÖ auf Bundesebene hat nie einen Cent erhalten und hat von den Vorwürfen - wie allen anderen auch - aus den Medien erfahren." In der Aussendung heißt es weiter: "Das BZÖ appelliert in diesem Zusammanhang an die Medien, klar zu unterscheiden zwischen dem BZÖ mit Josef Bucher und FPK-Landesparteiobmann Scheuch, den die Vorwürfe ausschließlich als Person betreffen und niemand anderen. Das BZÖ ist daher auch gezwungen, rechtliche Schritte einzuleiten, sollten diese Vorwürfe ungerechtfertigterweise mit dem BZÖ in Zusammenhang gebracht werden."

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