Gleinalmtunnel

Kranwagen wurde zwei Wochen vor Unfall inspiziert

Steiermark
07.10.2018 07:00

Erst vor 16 Tagen war jener Kranwagen einer Inspektion unterzogen worden, der im Gleinalmtunnel, 700 Meter nach dem Südportal, in Flammen aufging (mehr dazu hier und hier). Der Tunnel bleibt wochenlang gesperrt, ab Montag sind auf den Ausweichstrecken Staus zu befürchten. Mit der Sanierung des Trümmerfeldes wurde bereits begonnen.

Wichtig ist, dass bei dem Unglück niemand ernsthaft verletzt wurde“, sagt Horst Felbermayr, seit 2010 Geschäftsführer der Felbermayr Holding, dem der 400-Tonnen-Kran gehört. Um zwei Millionen Euro wurde er 2009 gekauft. Als Vorhut tonnenschwerer Teile, die noch geliefert werden müssen, war er am Freitag, flankiert von zwei Begleitfahrzeugen, in Richtung Pölstal unterwegs. In der Zellstofffabrik wird eine 130 Millionen teure Papiermaschine gebaut, welche die Produktion um 150 Prozent erhöht.

Warum der Kranwagen Freitag gegen 13.15 Uhr in Brand geriet, ist noch unklar. „Er wurde erst vor kurzem einer Inspektion unterzogen“, sagt Horst Felbermayr, schränkt aber ein, „dass auch dann immer wieder etwas passieren kann“.

Der Lenker (41) und der Chauffeur (34) eines Begleitfahrzeuges wurden leicht verletzt. 83 Verkehrsteilnehmer retteten sich ins Freie, die zurückgelassenen Fahrzeuge - 33 Pkw, 18 Lkw, zwei Kleinlaster - wurden mittlerweile unbeschädigt ins Freie gebracht.

Enormer Schaden und ein hoher Mautverlust
Durch den Großbrand wurden 80 Meter des Tunnels schwer beschädigt. Mit 700 Stützen muss die Zwischendecke stabilisiert werden; am Samstag begannen die Arbeiten. Dann untersuchen Experten das Wrack, das am Montag von der Firma Felbermayr mit Geräten, die bereits vor Ort sind, aus dem Tunnel geholt wird.

In weiterer Folge werden fünf jeweils 144 Quadratmeter große, 50 Tonnen schwere Betonfelder entfernt. Zudem sind Kameras, die Beleuchtung, Verkehrszeichen und Notrufnischen kaputt.

Mautentgang geht in die Millionen
Die Höhe der Kosten lässt sich anhand eines Unfalls vom 5. August 2016 gut abschätzen. Als an jenem Freitag in der alten Röhre (sie wird gerade generalsaniert) ein Bus ausbrannte, war der Tunnel 20 Tage zu. Die Baukosten - damals wurden nur 30 Tonnen Deckenelemente entfernt - betrugen 500.000 Euro, der Mautentgang (auf der täglich von bis zu 30.000 Autos frequentierten Strecke) machte hingegen 2,5 Millionen Euro aus.

Manfred Niederl
Manfred Niederl
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