Es gab eine Zeit in Tirol, da schien es, als würde die jahrhundertealte Tradition der Feuerbräuche aussterben. Vielerorts verzichtete man auf die Bergfeuer. Der Gesinnungswandel stellte sich Ende des 20. Jahrhunderts ein. Immer mehr flossen in den Brauch auch umweltschützerische Bedeutungselemente ein. Die Bergfeuer loderten immer öfter auch als Protest gegen die Zerstörung der Natur und als Zeichen für das sensible Gleichgewicht in den Alpen.
Zeitgemäße Interpretationen
Der Imster Feuerkünstler Gebhard Schatz brachte mit seinem Motto "Feuer für den Frieden" zudem eine neue Facette ein. In diesem Spannungsfeld zwischen Tradition und neuer Sichtweise änderten sich auch die Darstellungen. Neben den religiösen Motiven – wie Herz, Kreuz oder Kelch – und patriotischen Elementen wie dem Adler findet man bei den Tiroler Bergfeuern immer öfter auch zeitgemäße Interpretationen. Es änderten sich aber auch die Brennmaterialien: Hatte man früher vorwiegend Benzin, Gummi oder Autoreifen für die Bergfeuer verwendet, so sind es jetzt meist nur mehr Sägemehl, Wachsfackeln und andere sehr umweltfreundliche Brennmaterialien.
Bemühen um Anerkennung
Die engagierten Mitglieder des Vereins "Bergfeuer Ehrwald", allen voran Obmann Karlheinz Somweber und Schriftführer Ernst Steiner, bemühen sich jetzt intensiv um die Anerkennung der Bergfeuer als immaterielles UNESCO-Kulturerbe. Beraten und unterstützt werden sie bei diesem ehrgeizigen Projekt auch vom Imster Gebhard Schatz.
Schatz schätzt die Chancen für die Anerkennung höchst positiv, "weil die Bergfeuer heute ein wesentlicher Bestandteil der regionalen Identität darstellen".
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