Bauausführung falsch:

Große Verunsicherung nach Pfusch beim Machlanddamm

Oberösterreich
05.09.2018 11:04

Große Verunsicherung macht sich im Machland breit! Beim Hochwasserschutz wurden auf zwölf Kilometern Länge zufällig erhebliche Baumängel festgestellt, die im schlimmsten Fall zu einem Bruch führen könnten. Das Ausmaß steht noch gar nicht fest, die Machlanddamm GmbH führt Untersuchungen durch.

Mehr als 22.400 Menschen werden seit 2012 vom Machlanddamm geschützt - siehe Grafik unten. Bereits beim Hochwasser 2013 hat die 182 Millionen Euro teure Konstruktion den gröbsten Schaden von Mauthausen, Naarn, Mitterkirchen, Baumgartenberg, Saxen, Grein und St. Nikola abhalten können. Und das, obwohl der Damm gar nicht so gebaut wurde, wie es Bund, Land und Gemeinden einst vorgeschrieben hatten.

Drainagen nicht tief genug
„Bei Untersuchungen aus einem ganz anderen Grund haben wir kürzlich entdeckt, dass zwischen Naarn und Mitterkirchen Baumängel aufgetreten sind“, sagt Thomas Huber, technischer Geschäftsführer der Machlanddamm GmbH. Konkret wurde bei Schürfungen auf zwölf Kilometern Länge entdeckt, dass die Drainagen auf der „Landseite“ teilweise nicht tief genug gebohrt worden sind. Um den Druck zwischen Grundwasser und Erdwall ausgleichen zu können, müssten diese bis zum Grundwasserspiegel reichen. Bei 6 von 10 Probebohrungen war das nicht der Fall. In den nächsten Wochen werden die restlichen Bereiche des 36 Kilometer langen Damms auf solche Fehler untersucht.

Kostenübernahme muss geklärt werden
Huber will Panik vermeiden: „Mit Drainage hat der Damm eine höhere Sicherheit. Aber das heißt nicht, dass beim nächsten Hochwasser alles überschwemmt wird!“ Trotzdem müsse die Sache rasch behoben werden. Das fordert auch der zuständige Landesrat Elmar Podgorschek: „Man muss klären, wie es zu dem Fehler gekommen ist und wer die Kosten dafür übernimmt.“

Versammlung am Freitag
Die Gesellschafter-Gemeinden versammeln sich jedenfalls am Freitag. Verbandsobmann und Ortschef Herbert Froschauer aus Mitterkirchen will vorab nicht viel sagen: „Die Leute sind verunsichert. Aber der Damm ist trotzdem sicher, hat ja auch 2013 bei der Flut gehalten.“

Simone Waldl, Kronen Zeitung

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