Brille zersplitterte

Bursche warf Flasche: Mädchen auf einem Auge blind

Kärnten
06.08.2018 16:30

Es war eine Unbesonnenheit. „Jeder im Saal glaubt Ihnen, dass Sie dieses Ergebnis nicht wollten“, sagt auch Richter Alfred Pasterk. Dennoch muss der Kärntner (15) Verantwortung übernehmen: Er warf im Streit seiner Freundin eine Plastikflasche nach, traf die Brille und verursachte damit den Sehverlust an einem Auge.

Der 15-jährige Kärntner kauert auf seinem Sessel. „Er braucht Hilfe“, sagt seine Mutter. Denn schon einmal geriet ihr Sohn ins Visier der Justiz, als er in seine ehemalige Schule einbrach. „Dafür habe ich 50 Stunden im Jugendzentrum gearbeitet“, erklärt er. Diesmal geht es aber um mehr: Seine 13-jährige Ex-Freundin ist auf einem Auge erblindet, seit ihr der Angeklagte im Streit eine Halbliterflasche Eistee nachgeworfen hat.

„Ich möchte mich daher mit Ihnen beschäftigen“, meint der Richter freundlich. Dem Burschen ist das sichtlich unangenehm: Er hat eine sogenannte Hörverarbeitungsschwäche, kapselt sich gerne ab, ist schweigsam. „Sie haben aber den Mopedführerschein geschafft - da mussten Sie auch etwas sagen“, wird er aufgefordert, doch den Tathergang zu schildern. „Wir haben uns geküsst, sie ist weggegangen, ich warf die Flasche, es tut mir leid.“ Viel mehr kommt da nicht.  Das Urteil fällt mit sechs Monaten bedingt so aus, dass die Vorstrafe nicht aufscheint und der Sonderschüler zumindest die Chance hat, eine Lehrstelle zu finden. Opferanwalt Hans Gradischnig bekommt zudem 5000 Euro Teil-Schmerzensgeld für die 13-Jährige.

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