Schäden sind enorm:

Krähenplage so schlimm wie noch nie

Steiermark
14.07.2018 06:06

„So schlimm war’s noch nie!“, sind sich viele Steirer einig. Nicht nur was die Anzahl der Krähen betrifft, sondern auch deren Verhalten: So berichten etwa Landwirte, dass die Vögel neben Saatgut neuerdings auch vermehrt ausgewachsenes Gemüse verspeisen. Landesrat Johann Seitinger will die Abschussverordnung daher verlängern.

Bei der „Saatzucht Gleisdorf GmbH“ hat man schon alles probiert, um die gefiederten Plagegeister loszuwerden: „Abschreckungsmaßnahmen wie Lautsprecheranlagen, Vogelscheuchen, Ballone, Falkendrachen oder Greifvogelattrappen - alles hat jeweils nur für wenige Stunden Wirkung gezeigt“, berichtet Eveline Adam zerknirscht.

Tausende Euro Schaden bei Kürbiskulturen
Die Folge trifft das kleine Pflanzenzuchtunternehmen hart: „Alleine in den letzten zwei Juni-Wochen haben die Krähen bei Ölkürbis-Züchtungen 16.000 Euro Schaden angerichtet. Blüten und junge Früchte wurden großteils zerstört“, erzählt die Wissenschafterin. Und Adam betont: „Diese Schäden sind für uns mittlerweile existenzbedrohend, da wir unsere Züchtungsprogramme jetzt nicht mehr planmäßig durchführen können.“

Dass nicht nur die Anzahl der Krähen explodiert ist, sondern die Tiere auch neue Verhaltensweisen zeigen, weiß Arno Mayer, Pflanzenbau-Spezialist in der Kammer, ebenso zu berichten: „Dass Saatgut gepickt wird, sind wir gewohnt - aber dass die Krähen auch auf große Kürbisse gehen, ist neu“, schüttelt der Experte den Kopf.

Attacke auf die Scheibenwischer
Erst kürzlich hatte Mayer selber eine unliebsame Begegnung mit den Großvögeln: „Ich hab’ ein Auto mit getönten Scheiben gekauft. Der Wagen ist nicht lange bei mir gestanden, da haben mir die Tiere die Scheibenwischer kaputtgerissen. Keine Ahnung, warum. Vielleicht dachten sie aufgrund der Spiegelung, dass sie Artgenossen befreien müssten.“

Abschussverordnung in der Steiermark vor Verlängerung
Im März 2019 läuft die Krähenverordnung, wonach 16.800 Tiere in der Steiermark pro Jahr abgeschossen werden dürfen, aus. VP-Landesrat Hans Seitinger spricht sich schon jetzt für eine Verlängerung aus: „Naturschutz, Jäger und Bauern sind gut damit gefahren. Es spricht also nichts dagegen.“

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