„Ein Meilenstein“

Messi-Schreck Island schreibt wieder Geschichte

WM 2022
17.06.2018 11:36

Nach dem großen Coup samt anschließender Party auf dem Rasen hat Außenseiter Island bei der WM schon das nächste Fest im Sinn. „Wartet mal ab, wie wir feiern, wenn wir mal ein Spiel gewinnen. Das wird erst eine Feier sein“, kündigte Trainer Heimir Hallgrimsson am Samstag in Moskau nach dem Punktgewinn gegen Lionel Messi und dessen Argentinier an.

In der Kurve ließen sich die erschöpften Spieler von ihrem beeindruckend lauten Anhang schon nach dem Remis feiern. Das 1:1 gegen den zweifachen Weltmeister sorgte für große Gefühle. „Wir erleben die besten Momente in Islands Fußball-Historie“, sagte Alfred Finnbogason, der die Führung von Sergio Aguero ausglich und damit bei der WM-Premiere Islands erstes Tor erzielte.

„Das ist der großartigste Moment in meiner Karriere, ohne Zweifel. Wir schreiben hier Geschichte und das Tor ist das Sahnehäubchen“, berichtete der völlig euphorisierte und losgelöste Finnbogason, der vor allem wegen seiner Qualitäten bei der Abwehrarbeit gegen den Ball aufgeboten wurde. „Er hat getroffen, also können wir nicht so falsch gelegen haben“, sagte Hallgrimsson.

Tatsächlich dürfen die Insel-Kicker vor ihrem zweiten Spiel gegen Nigeria am Freitag auf eine erneute Sensation hoffen. Den vermeintlich schwersten Gegner haben sie hinter sich, gegen Kroatien setzte sich Island bereits in der Qualifikation durch. „Das ist eine Art Meilenstein für uns. Gegen Argentinien zu spielen, ist nicht das Einfachste. Uns gibt dieser Punkt sehr viel“, erklärte Hallgrimsson. Die Situation gleicht jener bei der EM 2016: Damals trotzte Island zum Start Portugal einen Punkt ab, dann begann das kleine „Huh“-Wunder mit Siegen über Österreich und England.

Einer der Helden war Goalie Hannes Halldorsson, der mit seinem parierten Strafstoß von Messi den Punktgewinn erst ermöglichte. „Es ist ein großartiges Unentschieden für uns“, sagte der 34-Jährige, der im normalen Leben Filmemacher ist. Auch Islands Geschichte als Favoritenschreck gegen Portugal, Österreich, England und Argentinien wäre filmreif.

Wie 2016 ist Island noch immer keine spielstarke Mannschaft. Mit Ausnahme von Spielmacher Gylfi Sigurdsson hat kaum einer der Akteure internationales Format. Doch Hallgrimssons Team agiert diszipliniert, verfolgt einen klaren Plan und lässt sich von den großen Namen der Szene nicht aus dem Konzept bringen.

Das beste Beispiel ist Schlussmann Halldorsson. Zu Messis Elfmeter sagt er: „Ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Ich wusste, dass die Situation kommen könnte. Ich habe mir viele Messi-Elfmeter angeschaut. Ich hatte ein gutes Gefühl.“ Mit diesem Selbstverständnis wird Island ein mehr als unangenehmer Gegner bleiben.

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(Bild: KMM)



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