Hilfe für Albanien

Kurz will handeln: Balkanroute muss dicht bleiben

Österreich
30.05.2018 18:07

Europa rüstet sich für einen neuen Flüchtlingsansturm. Nach Österreich schlägt auch Slowenien Alarm und betont, dass die Lage auf der Südroute über den Balkan „sehr problematisch“ sei. Bundeskanzler Sebastian Kurz hat nun Albanien finanzielle und materielle Hilfe beim Schutz der EU-Außengrenze zugesichert. „Es ist notwendig, rechtzeitig gegen das Entstehen einer neuen Migrationsroute anzukämpfen“, betonte der Bundeskanzler nach einem Gespräch mit dem albanischen Premierminister Edi Rama. Kurz und Rama sehen beide eine neue Fluchtroute - von Griechenland über Albanien Richtung Mitteleuropa - im Entstehen.

Es sei ein zunehmender Flüchtlingsstrom aus Griechenland festzustellen. Dieser sei noch unter Kontrolle, aber es brauche eine enge Zusammenarbeit, um Szenen wie im Jahr 2015 zu vermeiden, stellte Albaniens Premierminister Edi Rama bei seinem Treffen mit Bundeskanzler Sebastian Kurz am Mittwoch klar.

Im Jänner seien 162 illegale Flüchtlinge gekommen, im Mai seien es 2.311 gewesen, sagte Rama am Mittwoch nach dem Arbeitsgespräch mit Kurz, bei dem die Zusammenarbeit bei der Bewältigung der Herausforderungen der Migration besprochen wurde. Verglichen mit 2015 sei dies eine kleine Zahl, aber ein „beunruhigendes Zeichen“, sagte der Ministerpräsident, der das gute Wetter als Faktor für die Zunahme nannte.

Österreich will mit Polizisten und Ausrüstung helfen
Bisher habe man diesen „Flüchtlingsstrom“ mit internen Kräften bewältigen können, so Rama. Doch damit die Fehler des Jahres 2015 nicht nochmals gemacht werden, sollte sich Europa vorbereiten, bevor sich die Lage weiter verschlechtere. Österreichs Regierungschef sagte daraufhin Unterstützung zu. Man wolle rasch helfen, mit Polizisten und Ausrüstung, so Kurz.

Der Bundeskanzler dankte Rama für die Bereitschaft, gegen die illegale Migration anzukämpfen und gegen das Geschäft der Schlepper vorzugehen. Ein Weiterwinken von Grenze zu Grenze mache Probleme nicht kleiner, sondern größer, sagte Kurz. Es brauche „ordentliche Grenzsicherheit“, so der Kanzler. Österreich werde sich daher zum einen für finanzielle Unterstützung von europäischer Seite für Albanien und für die anderen Staaten entlang der neu entstehenden Route einsetzen, versprach der Kanzler. Zweitens werde man Albanien auch bilateral unterstützen.

Gleichzeitig entsteht gemeinsam mit den Ländern Südosteuropas ein Fahrplan für die Kontrolle der Balkanroute. „Wir haben uns auf die Eckpunkte geeinigt“, sagte Innenminister Herbert Kickl nach Telefonaten mit acht Amtskollegen.

Kronen Zeitung

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