Das Finale der Fußballweltmeisterschaft in Russland wird Brasilien gegen Deutschland lauten - zumindest wenn es nach den Forschern des Instituts für Statistik der Uni Innsbruck geht. Die beiden Mannschaften würden mit ihren Gewinnwahrscheinlichkeiten nahezu gleichauf liegen, nämlich Brasilien mit 16,6 Prozent Gewinnwahrscheinlichkeit und Titelverteidiger Deutschland mit 15,8 Prozent.
Mit ihrem auf Buchmacherquoten basierenden Modell haben die Statistiker rund um Achim Zeileis laut eigenen Angaben bereits den Weltmeister bei der WM 2010 und drei von vier Halbfinalisten bei der WM 2014 in Brasilien vorhergesagt. Das Forscherteam greift auf die Quoten von 26 Online-Wettanbietern (Buchmachern und Wettbörsen) zurück, die, kombiniert mit komplexen statistischen Rechenmodellen, eine Simulation aller möglichen Spielvarianten und Ergebnisse zulassen.
Brasilien leichter Favorit
Das wahrscheinlichste Finale mit einer Wahrscheinlichkeit von 5,5 Prozent sei ein Aufeinandertreffen von Brasilien und Deutschland, so Zeileis. „Hier könnten die Brasilianer das dramatische Halbfinale von 2014 wiedergutmachen“, meinte er. Wie dieses Finale ausgeht, wenn es dazu kommt, sei allerdings auch statistisch völlig offen: Hier liege die Gewinnwahrscheinlichkeit für Brasilien bei gerade einmal 50,6 Prozent.
Spanien und Frankreich lauern
Hinter den beiden Topfavoriten gibt es laut den Wissenschaftern noch zwei weitere Teams mit sehr guten Chancen: Spanien (12,5 Prozent) und Frankreich (12,1 Prozent). Die wahrscheinlichsten Halbfinal-Paarungen seien daher auch Brasilien gegen Frankreich (9,4 Prozent) und Deutschland gegen Spanien (9,2 Prozent), wobei aus diesen Paarungen eben Brasilien und Deutschland etwas wahrscheinlicher als Sieger hervorgehen dürften. Gastgeber Russland sehen die Buchmacher, auf deren Quoten die Statistik basiert, als insgesamt zwölftbestes Team. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Gastgeber das Viertelfinale erreichen, liege noch bei 28,9 Prozent, für den Turniersieg sinke diese Wahrscheinlichkeit aber auf 2,1 Prozent.
Gewissheit bringt erst der 15. Juli
„Da die Buchmacher mit ihren Wettangeboten natürlich Geld verdienen wollen, setzen sie ihre Quoten möglichst realistisch fest und berücksichtigen dabei neben historischen Daten auch die Turnierauslosung sowie kurzfristige Ereignisse wie etwa Spielerausfälle“, erklärte Zeileis. Das bilde eine sehr solide Basis für das von ihm, Christoph Leitner und Kurt Hornik (beide WU Wien) entworfene Modell. „Unser Modell hat im Vergleich zu allen anderen den Vorteil, dass es sowohl Gewinn- als auch ‘Überlebens‘-Chancen für jede einzelne Mannschaft liefert“, so der Forscher. „Von einer 100 Prozent sicheren Prognose sind wir aber weit entfernt“, betonte Zeileis. Man liefere eben „Wahrscheinlichkeiten, keine Gewissheiten“. Gewissheit wird der 15. Juli bringen, der Tag des Finales.
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