Deutsche Bundesliga

Leipzig-Krise: Wie geht es mit Hasenhüttl weiter?

Fußball International
01.05.2018 16:08

In der schwersten sportlichen Krise des deutschen Vizemeisters RB Leipzig seit dem Aufstieg will Sportdirektor Ralf Rangnick die wichtigste Personalie nicht zusätzlich befeuern. „Der Trainer kann die Bälle ja nicht selber ins Tor schießen“, sagte Rangnick am Sonntag nach dem 0:3 beim FSV Mainz 05.

Die aktuelle Lage ist heikel genug, denn vom Tabellenplatz nach den zwei ausstehenden Spielen in dieser Bundesligasaison hängt viel ab - vermutlich auch die Zukunft von Coach Ralph Hasenhüttl. „Es ist doch klar, dass wir jetzt alle gemeinsam schauen müssen, dass wir aus den letzten beiden Spielen noch vier, wenn es geht, sechs Punkte holen“, betonte Rangnick. „Es geht jetzt darum, dass wir Platz fünf oder sechs schaffen. Dafür müssen wir in den kommenden zwei Wochen noch einmal alles investieren“, forderte der 59-Jährige.

Denn der Negativlauf mit mittlerweile fünf Spielen wettbewerbsübergreifend ohne Sieg, nur einem Remis und 18 Gegentoren könnte weitreichende Folgen haben. Der erneute Einzug ins internationale Geschäft ist in Gefahr für den Tabellensechsten, der es in dieser Spielzeit nach dem Aus in der Gruppenphase der Champions League bis ins Viertelfinale der Europa League geschafft hatte.

EL-Qualifikation als Ziel
Die europäische Meisterklasse ist bei fünf Zählern Rückstand auf Rang vier bereits so gut wie außer Reichweite. Die volle Konzentration gilt der Qualifikation für die Europa League, doch auch Eintracht Frankfurt mit nur einem Punkt weniger (46), der VfB Stuttgart (45), Borussia Mönchengladbach (44) und sogar noch Hertha BSC (43), Gastgeber für RB in der letzten Runde, dürfen sich noch Hoffnungen machen. Umso erschreckender ist die Einschätzung von Hasenhüttl, dass bei vielen Spielern anscheinend die „Luft raus“ sei.

Ob schon verwöhnt von der großen Bühne Champions League oder einfach nur an den bisherigen Grenzen des RB-Fußballs angekommen - das Team wirkt verunsichert. Von einem Aufbäumen war in Mainz in der zweiten Hälfte nichts zu spüren. „Gegen Wolfsburg muss die Hütte brennen, in dieses Spiel müssen wir alles reinpacken“, forderte Hasenhüttl daher mit Blick auf das Heimspiel am Samstag.

Auch Rangnick erwartet eine deutliche Steigerung der zuletzt vor allem nach Rückständen überfordert wirkenden Mannschaft. „Wir haben im Gegensatz zu Wolfsburg ein positives Ziel. Wir wollen etwas erreichen und nicht etwas vermeiden. Das muss sich auch widerspiegeln in dem Auftritt der Mannschaft“, sagte er. Die Gäste spielen gegen den Abstieg - wie Mainz.

Leistungsträger fehlen
Allerdings fehlen neben Marcel Sabitzer (Schulteroperation) und Emil Forsberg (Rot-Sperre) noch zwei weitere Leistungsträger. Abwehrchef Willi Orban sah seine fünfte Gelbe Karte, Mittelfeldregisseur Naby Keita in seinem damit vorletzten RB-Spiel vor seinem Wechsel zu Liverpool in der Nachspielzeit Gelb-Rot.

Es sind Leistungsträger, die entweder fehlen oder aber in den vergangenen Wochen auch nicht in der Lage waren, der Mannschaft den nötigen positiven Schwung zu geben. Es sind Leistungsträger, deren Ansprüche durch die sensationelle Debütsaison und der daraus folgenden Champions-League-Teilnahme auch mitgewachsen sind. Sie zu halten, wenn RB Leipzig womöglich auch noch die Europa League verspielt, dürfte noch schwerer werden. Talente zu holen, ohne ihnen die internationale Bühne bieten zu können, ebenso.

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(Bild: KMM)



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