Passagiere über Leiter an Land geholt
Mittlerweile scheint auch die Unfallursache klar zu sein. "Laut dem Kapitän ist ein rund 1,5 Meter langer Baum im Wasser geschwommen. Er wollte ausweichen, dann ist es sich vom Platz her nicht mehr ausgegangen", so Herbert Bahl, Sprecher der Wiener Exekutive. Die Passagiere wurden über eine Leiter von der am Ufer stehenden Tragfläche in Sicherheit gebracht.
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"Der Katamaran war vorschriftsmäßig mit 30 bis 40 km/h in Richtung Slowakei unterwegs", sagte Dieter Pietschmann, Sprecher der Betreiberfirma Central-Danube-Gesellschaft. Die 52 Fahrgäste wurden gegen 18 Uhr mit einem Bus-Ersatzverkehr nach Bratislava gebracht. An Bord befanden sich außerdem fünf Besatzungsmitglieder.
"Kein Wassereintritt"
"Eigentlich sollte das nicht sein, dass Treibgut auf der Donau schwimmt", kritisierte Pietschmann. Möglicherweise sei dafür das Hochwasser der vergangenen Tage verantwortlich. Der Betreiber hofft, das Schiff nach einer kurzen Inspektion wieder einsetzen zu können. "Es gab keinen Wassereintritt an Bord", erklärte der Sprecher. Möglich sei, dass es gar keinen Schaden gebe. Ob man Dellen oder Ähnliches finde, könne man jetzt freilich noch nicht sagen, ersichtlich sei derzeit jedenfalls nichts.
Möglicher Grund für den glimpflichen Ausgang ist eine Aufrüstung der Schiffe im Frühjahr: Der Rumpf der Boote wurde mit schusssicherem Kevlar-Material, das auch bei Polizeischutzwesten und Formel 1-Wagen zum Einsatz kommt, verstärkt, erklärte Pietschmann.
Liegt tatsächlich kein Schaden vor, könnte der Twin City Liner bereits am Mittwoch wieder planmäßig verkehren. Auf der Route fahren im Normalbetrieb zwei Schiffe, muss der am Dienstag gestrandete Twin City Liner jedoch zur Reparatur, wird der Betrieb mit einem Boot aufrechterhalten. "Wir werden den Fahrplan dann teilweise kürzen", so Pietschmann.
Erinnerungen werden wach
Übrigens: Bereits 14. Mai 2007 hatte ein ählicher Unfall des Twin City Liners für Aufregung gesorgt: Das Schiff krachte damals bei voller Fahrt auf Höhe Erdberger Lände ans Ufer und kam dort unsanft zum Stehen. Auch damals gab es keine Verletzten, der Schaden hielt sich in Grenzen.
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