Schock in Köln

Daum wechselt zu Fenerbahce

Fußball
02.06.2009 13:54
Der Ex-Austria-Wien-Trainer Christoph Daum verlässt den 1. FC Köln. Der 55-Jährige hat seinen bis 2010 laufenden Vertrag beim deutschen Bundesligisten gekündigt und steht laut Medienberichten aus Deutschland vor einem Wechsel zu Fenerbahce Istanbul. Dort war Daum bereits von 2003 bis 2006 Trainer und wurde zweimal türkischer Meister. Fenerbahce wird den Vertrag mit dem bisherigen Trainer Luis Aragones auflösen. Die Türken haben unter Aragones, der die Spanier bei der EURO 2008 zum Titel geführt hatte, in der Meisterschaft nur den vierten Platz belegt.

Daum ist seit 2006 Trainer beim 1. FC Köln. Zuvor war er dort bereits von 1986 bis 1990 verantwortlicher Coach. Daum soll laut "Bild" in Istanbul pro Saison 3,5 Millionen Euro netto kassieren, die Kölner zahlten "nur" 2,4 Millionen Euro brutto.

Kölner von Daums Entschluss überrascht
"Es gab vorher keinerlei Anzeichen, dass Christoph Daum von seiner Kündigungs-Option Gebrauch machen möchte. Seine Entscheidung, den 1. FC Köln zu verlassen, kam für uns völlig überraschend. Wir bedauern seinen Entschluss - vor dem Hintergrund der geplanten langfristigen Zusammenarbeit - zutiefst, müssen ihn aber respektieren", teilte Köln-Manager Michael Meier am Dienstag mit.

Die Vereinsführung um Präsident Wolfgang Overath sah sich zu einer Würdigung der Tätigkeit Daums gezwungen. "Christoph hat sich in einem Telefonat für die gute Zusammenarbeit bedankt und betont, dass er das ihm vorliegende Angebot aufgrund der herausragenden sportlichen und finanziellen Rahmenbedingungen nicht ablehnen konnte", meinte Overath.

Abgang trotz Podolskis Rückkehr
Der Sinneswandel Daums erwischt den FC kalt. "Wir arbeiten natürlich daran, dass wir eine erfolgreiche Zukunft mit dem 1. FC Köln haben, und darauf freue ich mich", ließ er das vereinseigene FC-TV noch wissen. "Von allen Seiten positiv" und "wunderbar" sei die Saison 2008/09 gewesen, sagte Daum nach dem zwölften Platz und dem vorzeitig gesicherten Klassenverbleib des Aufsteigers. Und die Prämissen schienen mit der Zehn-Millionen-Euro-Rückholaktion von DFB-Nationalspieler Lukas Podolski durchaus rosig. Daum: "Der Vorstand um Wolfgang Overath führt diesen Club wirklich in eine solide und erfolgreiche Zukunft."

Karriere-Knick wegen Kokain-Affäre
Daum hat im Jahr 2000 für einen der größten Skandale im deutschen Fußball gesorgt, als er sich nach Vorwürfen von Bayern-Manager Uli Hoeneß, er konsumiere Kokain, freiwillig einem Drogentest unterzog und dieser positiv ausfiel. Daum war damals nicht nur Trainer des Bundesligisten Bayer Leverkusen, sondern auch designierter Coach der deutschen Nationalmannschaft. Wenig später wurde er in Leverkusen fristlos entlassen und der DFB kündigte ebenfalls den Vertrag. Daum bekam in Deutschland danach vorerst keinen Job mehr und wechselte zunächst in die Türkei, ehe er in der Saison 2002/03 die Wiener Austria trainierte. 2003-2006 stand er erstmals bei Fenerbahce unter Vertrag, 2006 folgte als Köln-Trainer die Rückkehr nach Deutschland.

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(Bild: KMM)



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