Attacke auf Lehrer

“Niemand hat tatsächlich ans Anzünden gedacht”

Steiermark
04.10.2008 18:36
Diese außer Rand und Band geratene Unterrichtsstunde in einer Fohnsdorfer Schule hatte im ganzen Land für Schlagzeilen gesorgt: Ein Lehrer (im Bild) behauptete, von Schülerinnen attackiert und sogar mit dem Anzünden bedroht worden zu sein. Eine 15-Jährige stand deshalb vor Gericht - und wurde freigesprochen.
Mit einem Schlag war der Kunsterzieher Gerhard Stimpfl (47) im Juni unfreiwillig zum berühmten Mann geworden. In einer Mädchenklasse der Höheren Bundesanstalt für wirtschaftliche Berufe in Fohnsdorf war es zu Tumulten gekommen. Schülerinnen hätten ihn attackiert, weil er einer das Handy abgenommen hatte. Höhepunkt des Radaus: Ein Mädchen soll ihn mit Haarspray besprüht und gerufen haben: "Jetzt zünden wir ihn an!" Auf der Leobner Anklagebank: jene 15-Jährige, die gesprüht haben soll. Beschuldigt der gefährlichen Drohung.

Lockeren Unterrichtsstil gepflegt
"Menschlich und humorvoll" nennt der Lehrer seinen Unterrichtsstil. "Wohl etwas zu locker, meine Kinder würde ich nicht zu ihnen schicken", befindet Richterin Sabine Anzenberger. Im Grunde genommen ging's wohl darum, dass einige Schülerinnen die kumpelhafte Gutmütigkeit des 47-Jährigen ausnutzten, ihn provozieren, seine Reaktion mit Handys filmen und ins Internet stellen wollten.

Die halbe Klasse wird befragt. Am Ende bleibt die richterliche Erkenntnis: "Es wird wohl so gewesen sein, wie der Lehrer sagt - aber gefährliche Drohung war es keine. Niemand hat doch wirklich ans Anzünden gedacht. Deshalb: Freispruch!

von Werner Kopacka, "Steirerkrone"

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