Reichelts Kommentar zu "Blech" vor 24.000 Zusehern im Schladminger Ski-Stadion lautete folgendermaßen: "Ich hatte nicht nur im Zielhang, sondern auch schon weiter oben Probleme. Die Piste hat etwas nachgelassen, aber das ist normal. Ein vierter Platz bei einer WM ist natürlich bitter." Reichelt fehlten 33 Hundertstel auf einen Podestplatz.
Für Ted Ligety, der bisher im Weltcup noch keinen Super-G gewinnen konnte, ist es die zweite WM-Goldmedaille nach dem Riesentorlauf-Triumph vor zwei Jahren in Garmisch-Partenkirchen. Der 28-Jährige freute sich über seinen Sieg: "Ich habe hohes Risiko genommen. Wenn dir das aufgeht, bist du sehr schnell. Mir kam entgegen, dass der Kurs sehr eng, also ähnlich wie ein Riesentorlauf, gesteckt war. Unglaublich, das war ein Nervenrennen. Ich habe im unteren Teil gewonnen."
Noch mehr als Ligety überraschte der zweitplatzierte Gauthier de Tessieres, der nur als Ersatz für den verletzten Johan Clarey im letzten Moment ins WM-Team gerutscht war. Zuvor war er im Super-G nie über Rang acht hinausgekommen. "Das ist ein kleines Wunder", meinte der Franzose im Zielraum.
Mayer hinter Reichelt Fünfter
Mit eine gehörigen Portion Risiko war zunächst Matthias Mayer sehr gut unterwegs. Der Kärntner lag bei der ersten Zwischenzeit in Führung, konnte im Schlussabschnitt aber seine enge Linie nicht mehr halten. Als zweitbester Österreicher wurde er unmittelbar hinter Reichelt Fünfter. Mayer: "Im Weltcup wäre das meine zweitbeste Platzierung gewesen, aber bei einer WM ist dieses Resultat natürlich zu wenig."
Top-Ten-Plätze für Streitberger und Baumann
Georg Streitberger, der mit Startnummer zwölf als erster Österreicher ins Rennen gegangen war, kam mit den Schlägen und Wellen nicht optimal zurecht und konnte nur bis zur ersten Zwischenzeit mit der Spitze mithalten. Am Ende musste er sich mit Platz zehn zufriedengeben.
Romed Baumann erging es unmittelbar nach Streitberger etwas besser. Mit seinem weichen Fahrstil versuchte der Tiroler, die Wellen zu absorbieren. Baumann fuhr um 0,13 Sekunden schneller als Streitberger und wurde Achter. Baumann sagte zu seiner Fahrt: "Der Kurs war okay, es wäre um einiges mehr möglich gewesen. Ich bin nicht ganz zufrieden."
Im Gegensatz zu den Damen, bei denen Tina Maze Gold geholt hatte, gewann bei den Herren damit keiner aus der Top-Gruppe. Ligety, der Schräglagen-Akrobat aus Salt Lake City hievte das Team des österreichischen US-Alpinchefs Patrick Riml nach zwei Rennen auf Platz eins der Nationenwertung. Es war Balsam auf die frischen Wunden der USA, die am Vortag Lindsey Vonn verloren hatten.
Die Top 30
Rang | Name | Nation | Zeit |
1 | LIGETY Ted | USA | 1:23.96 |
2 | DE TESSIERES Gauthier | FRA | 1:24.16 |
3 | SVINDAL Aksel Lund | NOR | 1:24.18 |
4 | REICHELT Hannes | AUT | 1:24.51 |
5 | MAYER Matthias | AUT | 1:24.91 |
6 | PINTURAULT Alexis | FRA | 1:24.99 |
7 | INNERHOFER Christof | ITA | 1:25.05 |
8 | BAUMANN Romed | AUT | 1:25.17 |
9 | THEAUX Adrien | FRA | 1:25.21 |
10 | STREITBERGER Georg | AUT | 1:25.30 |
11 | ZURBRIGGEN Silvan | SUI | 1:25.32 |
12 | MARSAGLIA Matteo | ITA | 1:25.35 |
13 | HUDEC Jan | CAN | 1:25.52 |
14 | BIESEMEYER Thomas | USA | 1:25.56 |
15 | FILL Peter | ITA | 1:25.60 |
16 | COCHRAN-SIEGLE Ryan | USA | 1:25.63 |
17 | OSBORNE-PARADIS Manuel | CAN | 1:25.74 |
18 | ROMAR Andreas | FIN | 1:25.75 |
19 | KÜNG Patrick | SUI | 1:25.88 |
20 | THOMSEN Benjamin | CAN | 1:25.93 |
21 | HEEL Werner | ITA | 1:26.00 |
22 | MERMILLOD BLONDIN Th. | FRA | 1:26.11 |
23 | KLOTZ Siegmar | ITA | 1:26.27 |
24 | GUAY Erik | CAN | 1:26.30 |
25 | STECHERT Tobias | GER | 1:26.64 |
26 | JANKA Carlo | SUI | 1:26.73 |
27 | DEFAGO Didier | SUI | 1:26.81 |
28 | KOSI Klemen | SLO | 1:26.83 |
29 | KOSTELIC Ivica | CRO | 1:26.89 |
30 | KLINE Bostjan | SLO | 1:27.02 |
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