Riesenüberraschung

FAC zertrümmert Austria Salzburgs Aufstiegstraum

Sport
05.06.2014 21:41
Austria Salzburg hat trotz einer guten Ausgangsposition den Aufstieg in die Erste Liga verpasst. Der Regionalliga-West-Meister verlor am Donnerstag das Relegationsrückspiel gegen einen abgebrühten FAC vor eigenem Publikum mit 0:3 und zog nach dem 2:2 im ersten Spiel den Kürzeren. Die Wiener dürfen sich damit über den größten Erfolg in der jüngeren Vereinsgeschichte freuen. Im zweiten Relegationsduell schaffte der LASK gegen Parndorf die Rückkehr ins Profigeschäft.

Der Floridsdorfer Athletiksport-Club fusionierte am 18. Juni 2007 mit dem PSV Team für Wien und fungiert seit damals unter dem Namen FAC Team für Wien. Das Höchste der Gefühle war bisher in der Regionalliga-Ost-Saison 2007/08 der Vizemeistertitel gewesen, nun gelang nach dem Meistertitel (sieben Punkte vor den Austria Amateuren) auch tatsächlich der Aufstieg in den Profifußball. Dort war der Vorgängerklub FAC schon einmal eine fixe Größe. 1904 gegründet, kürte sich der Verein 1918 vor Rapid zum Ligameister, 1916, 1917 und 1944 reichte es zum Vizemeistertitel.

Die von Miro Polak gecoachten Salzburger verpassten hingegen das Kunststück, schon acht Jahre nach der Wiedergründung ins Profigeschäft zurückzukehren. Für Polak war es die letzte Partie auf der Betreuerbank, die Salzburger werden bereits am Freitag ihren neuen Trainer präsentieren. Der wird mit einer ziemlich neuen Mannschaft arbeiten müssen, haben sich doch einige Kicker mit einer starken Saison für höhere Aufgaben empfohlen.

Salzburger starteten gut, Wiener brandgefährlich
Im ausverkauften MyPhone-Austria-Stadion in Salzburg starteten die Gastgeber vor fast 3.000 Besuchern gut, die Wiener waren allerdings in einer sehr flotten Begegnung im Konter brandgefährlich. Je länger die erste Hälfte dauerte, umso besser wurden die Gäste. Nach einem Eckball und einer Kopfballverlängerung beförderte Sargon Duran den Ball aus kürzester Distanz über die Linie (20.). Michael Pittnauer (34.) und Martin Demic (35.) hätten die FAC-Führung ausbauen können, ließen aber die nötige Effizienz vermissen. Auf der Gegenseite deutete Lukas Katnik erstmals seine Gefährlichkeit an, sein Schuss landete an der Oberkante der Latte (37.).

Nach dem Seitenwechsel starteten die Hausherren mit viel Dampf, es war aber wieder Katnik, dem bei einer Doppelchance (48., 49.) die Kaltschnäuzigkeit fehlte. Das rächte sich prompt: Patrick Haas ließ Salzburg-Goalie Stefan Ebner nach einem Konter mit einem Linksschuss keine Chance (50.). Elf Minuten später waren die letzten Austria-Hoffnungen endgültig dahin. Diesmal gab Haas den Assistgeber und Pittnauer schoss ins kurze Eck ein (61.).

Die Angriffsbemühungen der Hausherren blieben unbelohnt, die Wiener waren im Konter dem vierten Treffer nahe und durften sich somit über einen verdienten Aufstieg freuen. Die Salzburg-Anhänger präsentierten sich von der besten Seite, sangen minutenlang "You'll never walk alone" und feierten ihre Kicker trotz der Niederlage noch lange nach Schlusspfiff.

LASK reichte 1:1 gegen Parndorf für Aufstieg
Im Gegensatz zu Austria Salzburg schaffte mit dem LASK ein anderer Traditionsklub die Rückkehr ins Profigeschäft. Den Linzern reichte im Relegationsrückspiel gegen Parndorf im Stadion der Stadt Linz ein 1:1, um den Aufstieg in die Erste Liga zu fixieren.

10.000 Zuschauer erlebten auf der Linzer Gugl keinen Fußball-Leckerbissen - die in Anlehnung an das Vereinsgründungsjahr um 19.08 Uhr begonnene Partie war von Taktik geprägt. Beiden Teams war anzumerken, dass viel auf dem Spiel steht, die Verkrampfung war augenscheinlich. In der ersten halben Stunde gab es aber zumindest doch immer wieder Chancen. Ivan Kovacec (12.) und Ernst Öbster (20.) deuteten ihre Gefährlichkeit genauso an wie aufseiten der Gäste Martin Marosi (5.). Zudem fabrizierte der Linzer Dominik Stadelbauer beinahe ein Eigentor (8.).

Spannung bis zum Abpfiff
Doch es fielen auch Tore. Nach einer Aktion über Öbster und Mario Buric vollendete Radovan Vujanovic aus fünf Metern zum 1:0 (27.). Die Antwort der Gäste folgte aber quasi im Gegenzug. Ein direkter Freistoß-Treffer von Dominik Silberbauer (29.) ließ die Parndorfer wieder hoffen.

Bis zur Pause neutralisierten sich die beiden Mannschaften, daran änderte sich auch nach Seitenwechsel wenig. Die von Karl Daxbacher betreuten Linzer kontrollierten das Geschehen, die Parndorfer waren im Spiel nach vorne zu harmlos, hatten viele Leerläufe. Deshalb war es wenig überraschend, dass die Hausherren dem zweiten Treffer lange Zeit näher waren. Vujanovic ließ allerdings zwei Chancen (58., 62.) auf die Vorentscheidung sowie seinen Doppelpack ungenützt.

Auch "Joker" Daniel Kogler (87.) verabsäumte es, das 2:1 zu machen. So blieb es bis zuletzt spannend und beinahe wäre den Gästen noch das 2:1 geglückt: Ein Markic-Schuss von der Strafraumgrenze wurde in Minute 94 aber gerade noch abgeblockt.

LASK wird Liga-Zuschauerschnitt deutlich nach oben heben
Die Erste Liga kann sich über den LASK-Aufstieg freuen, wird dieser doch den Zuschauerschnitt deutlich nach oben heben. Da mit Bundesliga-Absteiger Wacker Innsbruck ein weiterer Traditionsklub nächstes Jahr in der zweiten Liga spielt, ist eine attraktive Saison zu erwarten. In der nächsten Saison sind damit in der Ersten Liga (Innsbruck, Linz, St. Pölten, Wien) vier Landeshauptstädte vertreten.

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(Bild: KMM)



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