140 Straftaten

14-jähriger Afghane als Schrecken der Justiz

Oberösterreich
06.03.2017 15:52

Bis zu seinem 14. Lebensjahr verübte ein afghanischer Zuwanderer-Bub in Linz 140 Straftaten, darunter 22 Raubüberfälle. Er wurde damit zum Schrecken der Justiz, die den strafunmündigen Burschen nicht belangen durfte. Nun wurden er und sein 15-jähriger rumänischer Komplize als Bandenmitglieder ausgeforscht.

Mit elf Jahren kam Ahmad nach Österreich, war Anfangs ein lieber Schulbub, seine Eltern gelten als anständig und fleißig. Im Jahr 2014 aber änderte sich Ahmad schlagartig, ging Einbrechen und Stehlen, meist mit Komplizen. 140 Straftaten sind aktenkundig, darunter 22 Raubüberfälle, sieben mit Waffengewalt. Doch der Flüchtlingsbub Ahmad ist erst seit 26. Dezember 2016 strafmündig. Seither saß er insgesamt 28 Tage in U-Haft: Im Jänner 14 Tage wegen falscher Zeugenaussage vor Gericht, kurz darauf dann neuerlich 14 Tage bis 2. März wegen eines Handyraubes am Linzer Hauptbahnhof.

"Bisher war er strafunmündig, daher waren wir für ihn nicht zuständig", erklärt Philip Christl von der Linzer Staatsanwaltschaft: "Wir können bei solchen Verdächtigen nur Berichte ans zuständige Jugendamt schicken." "Wir haben alles versucht, geben ihn nicht auf", sagt dazu Helmut Mitter, der in Linz das Amt für Soziales, Jugend und Familie leitet. Der junge Afghane ist einfach nicht erziehbar.

Nun konnten Linzer Kriminalbeamte nach wochenlangen Ermittlungen eine fünfköpfige Jugendbande ausforschen, der 65 Straftaten mit 60.000 € Schaden angelastet werden. Einer der Hauptverdächtigen: Der 14-jährige Ahmad. Noch ehe er strafmündig wurde, soll er gemeinsam mit einem 15-jährigen Rumänen in Ebelsberg eine Trafikantin brutal zusammengeschlagen und verletzt haben, um deren neuen 65.000-Euro-BMW zu rauben. Auch 39 Einbruchs- und elf Kennzeichendiebstähle für illegale Autofahrten sowie 22 zerstochene Autoreifen sollen auf das Konto der beiden und teils deren drei Komplizen gehen. Der 15-jährge Rumäne ist in Haft, der 14-jährige Afghane auf freiem Fuß.

Johann Haginger, Kronen-Zeitung

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