"Geiler Geiz"

Inaki, Prokopic und Co.: FC Wacker ist billig und erfolgreich

(Bild: APA/Parigger)

Geld schießt Tore – vielleicht auf Dauer einer Meisterschaft. Doch dass Qualität nicht automatisch seinen hohen Preis haben muss, hat im ersten Viertel der Bundesliga Aufsteiger Wacker Innsbruck demonstriert: Kein Klub der höchsten rot-weiß-roten Topklasse macht's billiger als der sensationelle Tabellenführer! Und der Preis kann im Nachtrag in Salzburg noch mehr gedrückt werden.

In der Mozartstadt wurden und werden Jahr für Jahr die "Dosen-Millionen" (teilweise) zum Fenster rausgeschmissen, auch die Wiener Finanz-Dimensionen (bei Rapid oder/und Austria) sind in einer ganz anderen Kategorie beheimatet. Doch – praktisch wie zum Trotz – stellt Wacker derzeit die Ranglisten einfach auf den Kopf. Jene des Budget, vor allem jene des aktuellen Marktwerts: Wohl nirgends in Europa wird ein billigerer Tabellenführer zu finden sein. Zum Vergleich: Selbst Mainz musste in Deutschland das Zehnfache für einen Zähler zahlen…

…aber gut muss nicht teuer sein. Doch die "Aktie Wacker" wird mit jedem weiteren Erfolg wohl nicht gerade fallen. Beispiele?

Schnäppchen: Marcel Schreter ist auf dem Markt aktuell eine treffsichere Okkasion – nur 350.000 Euro. Und doch ist der bald 29-jährige Telfer (feiert am Mittwoch Geburtstag) für Wacker so wertvoll wie nie zuvor. Sechs Treffer, sechs Mal mehr als der glücklose Drei-Millionen-Mann Joaquin Boghossian von den Salzburger Bullen.

Sonderangebot: Ein Inaki Bea ist (laut transfermarkt.at) nicht einmal die Hälfte von Ragnvald Somas finanzieller Schätzung wert – und doch würde sich das defensiv-problembehaftete Rapid wohl lieber heute als morgen einen von Beas Format in seinen Reihen wünschen.

Preis-Hit: Denker und Lenker Boris Prokopic macht’s Wacker tatsächlich billig: Acht Scorerpunkte schlagen sich in der schwarz-grünen Rechnung nur mit je 25.000 Euro nieder. Kein Vergleich zu Steffen Hoffmann (1.29 Millionen). Das Innsbrucker Pech: Prokopic könnte bereits im Winter zurück nach Hütteldorf "wandern" müssen (Leihvertrag). Kostenlos...

Die Liste der preiswerten Innsbrucker Himmelstürmer wäre x-beliebig fortsetzbar – aber anscheinend schießt, zumindest derzeit in der Bundesliga, Geld nicht immer Tore oder verhindert sie.

von Gernot Gsellmann, Tiroler Krone