Laut Kurzmitteilung

Polizei: Steenkamp fürchtete sich vor Pistorius

Sport
24.03.2014 17:21
Knapp drei Wochen vor ihrem gewaltsamen Tod hat Oscar Pistorius' Freundin Reeva Steenkamp an den südafrikanischen Sprintstar geschrieben, dass sie Angst vor ihm habe. Das geht aus einer Mobilfunk-Nachricht hervor, die am Montag vor Gericht in Pretoria verlesen wurde. "Ich habe manchmal Angst vor dir und wie du mich anblaffst und wie du auf mich reagierst", schrieb Steenkamp demnach über den Kurzmitteilungsdienst WhatsApp an ihren Freund.

Ein Mobilfunk-Experte der Polizei las noch weitere Kurzmitteilungen des Paares vor. Er sagte, 90 Prozent der Nachrichten seien liebevoll gewesen. In einer langen Nachricht vom 27. Jänner 2013 habe Steenkamp dem Sportler aber unter anderem vorgeworfen, dass er ständig auf ihr herumhacke. Die Polizei hatte in Pistorius' Haus zwei iPhones, zwei Blackberries und zwei iPads gefunden und die darauf gespeicherten Nachrichten und Verbindungsdaten ausgewertet.

Zeugin untermauert Mord-These
Vor dem Polizisten hatte am Montag eine Nachbarin ausgesagt, die den Angeklagten mit ihrer Aussage belastete, sie habe in der Tatnacht Schüsse und dann Schreie einer Frau gehört. Anschließend seien weitere Schüsse gefallen. "Ich hörte drei, die sich für mich wie Gewehrschüsse anhörten", sagte Anette Stipp. "Nur Augenblicke nach den Schüssen hörte ich eine Frau schreien. Panisches, panisches Schreien."

Mit ihrer Aussage stützte Stipp die Version früherer Zeugen, die erst Schreie, dann einen Schuss gefolgt von Angstschreien einer Frau und drei weiteren Schüssen gehört hatten. Zugleich erschütterte sie die Darstellung von Pistorius, wonach er seine Freundin Reeva Steenkamp in der Nacht zum Valentinstag vergangenen Jahres für einen Einbrecher gehalten und daraufhin geschossen habe.

Die Verteidigung hatte argumentiert, die Schüsse seien so schnell abgefeuert worden, dass die 29-jährige Steenkamp keine Zeit mehr gehabt habe, zu schreien und ihren Freund darauf aufmerksam zu machen, dass sie im Badezimmer war. Außerdem machten Pistorius' Anwälte geltend, dass der Angeklagte selbst "wie eine Frau" schreie, wenn er in Panik gerate.

Zeugin belastet Pistorius beharrlich
Stipp beharrte bei ihrer Aussage vor Gericht jedoch darauf, dass nach der ersten Salve "ganz klar eine Frau" und "erst vor der zweiten Salve ein Mann" geschrien habe. Im Haus von Pistorius seien danach die Lichter angegangen, das Badezimmerfenster sei offen gewesen. Stipp war eine der letzten Zeugen der Anklage. Die Staatsanwaltschaft will nach eigenen Angaben ihre Beweisaufnahme in dieser Woche beenden. Anschließend ist die Verteidigung an der Reihe mit der Präsentation von Zeugen.

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(Bild: KMM)



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