"Krone"-Interview

Schöttel: “Auch Rapid muss sich mal hinten anstellen”

Sport
06.06.2012 16:40
Mit den sportmedizinischen Tests auf der Schmelz ist bei Rapid am Mittwoch der Startschuss in die neue Saison erfolgt. Vorerst mit nur 15 Fußballern, die acht Teamspieler haben noch bis zum 17. Juni frei. Zwei Verstärkungen werden gesucht. Trainer Peter Schöttel sieht das gelassen, spricht im "Krone"-Interview über vermeintliche Transfer-Tiefschläge, die Verhandlungen mit Dortmund über Terrence Boyd und den kleineren Kader.

"Krone": Korkmaz zu Ingolstadt, Dibon nach Salzburg, Madl zu Sturm. Bislang ist Rapid bei jedem Wunschspieler abgeblitzt – beunruhigt Sie das?
Peter Schöttel: Ich kann die Aufregung nicht nachvollziehen. Man kann doch nicht jedes Jahr erwarten, dass wir mit Salzburg mitbieten können und gewinnen. Bei Alar hat es geklappt, bei Dibon nicht.

"Krone": Aber Sturm ist nicht Salzburg, was war mit Madl?
Schöttel: Es ist bekannt, dass ich viel von ihm halte. Wir hatten Kontakt, es gab zwei Anrufe. Letztlich haben wir uns anders entschieden.

"Krone": Doch auch bei US-Stürmer Terrence Boyd verhält sich Rapid derzeit unglücklich.
Schöttel: Inwiefern?

"Krone": Worauf wird gewartet? Euer Interesse am Dortmunder ist längst bekannt, das hat auch Boyd bestätigt – aber anscheinend herrscht Stillstand.
Schöttel: Das wird uns als Hilflosigkeit ausgelegt. Soll sein, damit kann ich leben. Fakt ist, dass wir nicht an die Öffentlichkeit gehen, so lange ein Transfer nicht unter Dach und Fach ist.

"Krone": Und wie weit sind die Verhandlungen?
Schöttel: Der Transfer ist kompliziert, braucht seine Zeit. Alle Seiten müssen zufrieden sein. Der BVB hatte zuletzt andere Sorgen, etwa mit dem Transfer von Kagawa zu Manchester United. Bei uns geht's da vergleichsweise um Peanuts. Da muss man akzeptieren, dass sich auch Rapid kurz einmal hinten anstellen muss.

"Krone": Aber Rapid will Terrence Boyd nach wie vor?
Schöttel: Wir haben ihn in der deutschen Regionalliga dreimal beobachtet, auch ich. Er hat viel Potenzial, ist körperlich robust, aber noch kein fertiger Spieler. Der Transfer ist noch lange nicht fixiert, kann sich auch noch zerschlagen. Boyd ist und bleibt nur einer von mehreren Kandidaten. Wir legen uns nicht fest, arbeiten im Hintergrund sehr ruhig und professionell.

"Krone": Aber?
Schöttel: Aber ich kann alle Panikmacher in unserem Umfeld beruhigen: Es kommen noch zwei Neue, ein Innenverteidiger und ein Stürmer.

"Krone": Bislang hat Rapid die Abgänge "nur" mit Ildiz und den Amateuren Dobras, Schaub und Behrendt kompensiert. Ist das der erhoffte Umbruch oder eine Notlösung?
Schöttel: Weder noch. Wir haben zwar vier erfahrene Spieler abgegeben, aber keinen Stammspieler. Wir werden also sicher nicht schwächer. In den nächsten Tagen habe ich vorerst noch wenige Spieler beim Training, da kann ich mir die Jungen genau anschauen. Sie haben sich diese Chance verdient. Lasst uns einmal arbeiten!

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(Bild: KMM)



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