Champions-League-Hit

Barca visiert Triple an, Bayern am Scheideweg

(Bild: AP)

Bayern München hat sich am Dienstag mit Anstand aus der Champions League verabschiedet. Während sich die Münchner in dieser Saison aber mit der deutschen Meisterschaft begnügen müssen, hat der FC Barcelona noch Chancen auf drei Titel. Nur je ein Sieg trennt die Katalanen von den Triumphen in der Königsklasse, der Meisterschaft und dem nationalen Cup.

Zwar offenbarte Barca auch bei der 2:3-Niederlage im Halbfinal-Rückspiel in München Abwehrschwächen. Der spanische Tabellenführer durfte sich aber einmal mehr auf seinen Traumsturm verlassen. Unglaubliche 114 Pflichtspiel-Tore haben Lionel Messi, Luis Suarez und Neymar in dieser Saison bereits erzielt. In München schlug Neymar zweimal zu.

"Sie haben enorme Qualitäten, das weiß jeder", lobte Barca-Trainer Luis Enrique seinen "Dreizack", wie er in Spanien genannt wird. "Sie verstehen sich gut. Es ist für jeden Gegner schwierig, sie zu kontrollieren." Im Hinspiel (3:0) war es für die Bayern unmöglich. Die jeweils mehr als 80 Millionen Euro, die Barca in den vergangenen zwei Jahren in Neymar und Suarez investiert hat, scheinen sich auszuzahlen. Das Duo ergänzt sich mit Messi perfekt.

Guardiola: "Messi ist der beste Spieler aller Zeiten"
Der Argentinier stach gegen die Münchner aber noch einmal heraus, war an allen fünf Toren in beiden Duellen zumindest in der Entstehung beteiligt. "Messi ist der beste Spieler aller Zeiten", sagte Bayern-Trainer Pep Guardiola über seinen früheren Schützling, mit dem er nach Spielende eine kurze Unterredung führte. "Ich vergleiche ihn mit Pele. Es gibt keinen anderen."

Messi sei zurück auf seinem Zenit. Mit zehn Toren führt der 27-Jährige auch die Schützenliste der Champions League an. Dreimal hat Messi die Königsklasse bereits gewonnen (2006, 2009 und 2011). Verloren hat Barca mit ihm noch kein Champions-League-Finale. "Wir sind glücklich, weil wir das Finale erreichen wollten, aber unser Ziel ist immer noch dasselbe: Es zu gewinnen", betonte Messi.

Barca kann am Sonntag Titel perfekt machen
Ähnlich sah es sein Trainer. "Uns fehlt jetzt auf jeden Titel nur noch ein Sieg, das ist ein großartiges Gefühl. Jetzt müssen wir diese Ziele auch erreichen", sagte Luis Enrique. Mit einem Sieg am Sonntag bei Atletico Madrid würden die Katalanen bei vier Punkten Vorsprung auf Real Madrid eine Runde vor Schluss bereits den Meistertitel fixieren. Am 30. Mai steht noch das Cupfinale gegen Athletic Bilbao auf dem Programm.

Eine Woche später, am 6. Juni, steigt in Berlin das Champions-League-Finale. Der Gegner könnte auch dort Real heißen. Guardiola ließ keinen Zweifel daran, wem er im Endspiel die Daumen drückt. "Ich hoffe, dass Barca zum fünften Mal die Champions League gewinnt", sagte der Katalane. 2009 und 2011 war er selbst noch deren Trainer.

Den Bayern bleibt Guardiola zumindest bis zu seinem Vertragsende im Sommer 2016 erhalten. Das hat der 44-Jährige bereits mehrfach betont. "Wir werden es wieder versuchen in der Zukunft", versprach er bereits unmittelbar nach dem CL-Aus. Schon im Vorjahr waren die Bayern im Halbfinale gescheitert - damals mit 0:1 und 0:4 gegen Real sogar noch deutlicher.

Verjüngung bei den Bayern notwendig
Vor Guardiolas Verpflichtung schafften es die Münchner in vier Jahren dreimal ins Endspiel. Den Titel gab es für David Alaba und Co. 2013 unter Jupp Heynckes. Guardiola hat die hohen Erwartungen bisher nicht immer erfüllt. Die Schonfrist könnte demnächst enden. "Ich kümmere mich nicht darum, wie Kritiker meine Arbeit sehen", betonte der Startrainer. "Ich bin nicht für sie da. Ich bin für den Klub da."

Dieser könnte in den kommenden Jahren eine Verjüngung benötigen. Schlüsselspieler wie Kapitän Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Xabi Alonso, Franck Ribery oder Arjen Robben sind allesamt über 30 Jahre alt. Alabas Vertrag läuft bis 2018.

Zumindest ein Jahr geht es bei den Bayern danach unter Guardiola weiter. Dessen Vertragsverlängerung ist zu diesem Zeitpunkt aber offen. "Wir haben die Liga gewonnen, jetzt werden wir uns ausrasten, auf Urlaub gehen und nächste Saison stärker zurückkommen", versicherte Guardiola.