"Krone"-Interview

Otto Konrad: “Salzburg hat das Zeug fürs Finale!”

17.03.2014 17:55

Otto Konrad wurde am 15. März vor 20 Jahren zum Volkshelden. Mit zwei gehaltenen und einem verwandelten Elfmeter fixierte er in Frankfurt Salzburgs Aufstieg ins Semifinale des UEFA-Cups, in dem dann auch noch Karlsruhe eliminiert wurde. Im "Krone"-Interview spricht er über den Unterschied zwischen dem "Wunderteam" 1994 und den aktuellen Super-"Bullen".

"Krone": Herr Konrad, was ist übrig geblieben vom großen Hype vor 20 Jahren?
Otto Konrad: Ich habe mit meiner Zeit als Fußballer längst abgeschlossen. Aber das war offenbar so etwas Besonderes, dass heute noch jeder, den ich treffe, weiß, wo er beim Frankfurt-Match war.

"Krone": Man bezeichnet die 1994er-Mannschaft heute noch als Wunderteam. Ist die aktuelle Salzburger Truppe besser?
Konrad: Wenn die gegen uns spielen würden, wäre das ein Desaster für uns. Wir hätten gegen "Salzburg heute" nicht den Funken einer Chance. Was das Spielerische betrifft, ist Red Bull 2014 um einige Klassen stärker. Ich gehe sogar so weit zu sagen: Das ist die beste Mannschaft, die je in Österreich gespielt hat.

"Krone": Sie haben Red Bull in der Vergangenheit auch hart kritisiert. Sind Sie überrascht von der aktuellen Qualität?
Konrad: Ich dachte nicht, dass es möglich ist, eine Mannschaft zu formen, die international in der Lage ist, so einen Fußball zu spielen. Da wurde außerordentlich gute Arbeit geleistet.

"Krone": Haben Sie das Hinspiel in Basel gesehen und was erwarten Sie für das Retourmatch?
Konrad: Ja, ich habe es mir angeschaut und verstehe nicht, wieso schon wieder welche jammern, dass dort "nur" 0:0 gespielt wurde. Das ist ja nicht irgendwer – und es war der erste Gegner, der seine Taktik an Salzburg orientiert hat. Es wird schwer im Rückspiel, weil 0:0 ein teuflisches Resultat ist – aber Salzburg kann es schaffen.

"Krone": Hat diese Truppe 20 Jahre nach euch die Qualität, sogar das Endspiel zu erreichen?
Konrad: Da muss so viel stimmen außer der Qualität. Wir hatten damals ehrlicherweise nicht die Qualität, ein Finale zu erreichen – es ist einfach passiert durch das Zusammenspiel vieler Umstände. Aber ja, Salzburg 2014 hat durchaus das Zeug dazu.