krone.at-Interview

Prohaska: “Glaube, dass Vastic ein guter Trainer ist”

Fußball
11.05.2012 10:55
Trotz des 3:1-Sieges gegen Wiener Neustadt am Donnerstag wird's für die Wiener Austria im Kampf um einen Europacup-Startplatz verdammt eng. In den letzten beiden Runden gilt es, auf die drittplatzierte Admira drei Punkte gutzumachen. Warum selbst "Jahrhundert-Veilchen" Herbert Prohaska von einer "sehr schwierigen Aufgabe" für seine Violetten spricht und warum er sich freuen würde, wenn Ivica Vastic auch nach der Saison noch Cheftrainer wäre - "Schneckerl" im krone.at-Interview.

krone.at: Schafft die Wiener Austria noch den Einzug in den Europacup?
Herbert Prohaska: Das wird eine sehr schwierige Aufgabe für die Austria, zumal die Admira am Donnerstag bei Sturm ziemlich überzeugend gewonnen hat. Die Austria muss in den letzten zwei Spielen auf alle Fälle sechs Punkte holen. Und dann wird's wohl auf das Torverhältnis hinauslaufen.

krone.at: Sollten die Veilchen doch noch einen Startplatz im Europacup fixieren, würde sich der Vertrag von Trainer Ivica Vastic automatisch verlängern. Wäre das nach den jüngsten Querelen überhaupt gut?
Prohaska: Ich glaube, es ist nicht das Thema, alles an Vastic aufzuhängen. Man kann ja nicht dem Ivo die zwei besten Spieler wegnehmen und von ihm und der Mannschaft dann aber das Gleiche verlangen. Denn, das ist jetzt überhaupt nicht abwertend gemeint, von der Qualität her ist die Mannschaft halt nicht auf dem gleichen Level wie unter Daxbacher. Und so ehrlich muss man dann schon sein zu sagen, dass die Austria zwar mit anderen Mannschaften auf Augenhöhe ist, aber auch nicht besser. Wenn die Violetten heute in Kapfenberg verlieren, dann ist das zwar sehr bitter, aber nicht mehr die ganz große Sensation.

krone.at: Hätte das der Vorstand aber vor dem Rückrundenstart nicht genauso kommunizieren müssen – vor allem jenen Fans gegenüber, deren Erwartungen mit der Realität offenbar nicht kompatibel sind?
Prohaska: Aber die Fans gehen ja schon lange genug auf den Fußballplatz, dass sie das auch von alleine wissen sollten. Wenn du für einen Junuzovic 100.000 Euro bekommst und ein paar Monate später kriegst du keinen Cent mehr, dann musst du ihn verkaufen. Und wenn du durch den Verkauf von Barazite ein paar Millionen lukrieren kannst, musst du das auch tun. So funktioniert nun einmal das System.

krone.at: Hat sich aber Vastic nicht gerade zu Saisonbeginn das Leben selbst schwer gemacht, indem er Linz, der ja das "Netzen" ganz offensichtlich nicht verlernt hat, ignorierte?
Prohaska: Dazu kann ich nichts sagen, weil ich keine Interna kenne. Es hat auch keinen Sinn zu sagen, ich hätte diese oder jenes anders gemacht. Man wird mir nie nachweisen können, ob es wirklich erfolgreicher gewesen wäre.

krone.at: Demzufolge maßen Sie sich also auch nicht an, zu beurteilen, ob Vastic ein guter oder schlechter Trainer ist?
Prohaska: Ich glaube, dass er ein guter ist. Eines ist aber auch klar: Man kann nicht einen Trainer, der sich seine Mannschaft gar nicht selbst zusammenstellen durfte, jetzt schon beurteilen, ob er gut oder schlecht ist. Mich würde freuen, wenn der Ivo auch nach Saisonende noch Trainer wäre und mit der Mannschaft, die er sich zusammenstellt, arbeiten kann. Dann kann man ihn auch vernünftig beurteilen.

krone.at: Sollte dem nicht so sein – hätten Sie für das Erbe von Vastic einen Wunschkandidaten? Den Andy Ogris vielleicht?
Prohaska (lacht): Nein, dazu werde ich mich bestimmt nicht äußern. Das ist nicht mein Thema.

krone.at: Sie selbst werden's nicht?
Prohaska: Sicher nicht. Man wird mich auch nicht fragen.

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(Bild: KMM)



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