Pacult atmet auf

Rapid schießt sich gegen Salzburg aus der Mini-Krise

Fußball
02.08.2010 12:26
Die Mini-Krise bei Rapid dürfte seit Sonntagnachmittag, als Kapitän Steffen Hofmann in der allerletzten Minute gegen Salzburg zum entscheidenden 2:1-Heimsieg traf, auch schon wieder vorbei sein. "Die Art und Weise, wie wir gewonnen haben, war mindestens so wichtig wie der Sieg", brachte Hofmann das allgemeine Aufatmen in Hütteldorf auf den Punkt.

Peter Pacult hüpfte nach dem 70. Treffer seines Kapitäns im 237. Liga-Match derart enthusiasmiert die Outlinie entlang, dass er danach sogar Angst um seine vor zwei Jahren gerissene Achillessehne bekam - dem Trainer fiel ein großer Stein vom Herzen, wie er danach zugab. "Der Sieg war eine Befreiung, aber nicht nur für mich, sondern auch für die ganze Mannschaft", erklärte der 50-Jährige.

Nach den Auftakt-Niederlagen gegen Wacker Innsbruck und SC Wiener Neustadt war der Druck groß gewesen. Immerhin hatte Pacult auch auf eine Verschiebung des Salzburg-Spiels, die Rapid aufgrund der Dienstag-Partie gegen Stara Sagora zugestanden wäre, verzichtet. Der Poker zahlte sich aus. "Scheinbar dürfte ich in brenzligen Situationen eine Gabe haben, die Spieler mit den richtigen Worten zu treffen und auch bei der Aufstellung vieles richtig zu machen", vermutete der Coach.

Der erst fünfte Rapid-Sieg über Red Bull in bisher 21 Versuchen, gleichzeitig der erste volle Erfolg nach zuletzt drei Remis und einer Niederlage, war laut Pacult verdient. "Und dass es ein Last-Second-Sieg geworden ist, ist umso schöner, weil man dadurch noch mehr Kraft mitnimmt."

Pacult freut sich für Saurer
Besonders groß war bei Pacult die Freude über den Treffer zum zwischenzeitigen 1:0 durch Christoph Saurer, der seit dem Wechsel nach Wien-Hütteldorf wegen seiner Austria-Vergangenheit von großen Teilen der Westtribüne regelmäßig angefeindet wird. "Für ihn war es eine Befreiung. Aber wichtig war nicht nur, dass er das Tor gemacht hat, sondern auch seine Leistung hat gepasst. Er hat sich schon mehr zugetraut", meinte der Wiener.

Auch Hofmann gönnte seinem neuen Klubkollegen den Erfolg. "Ich habe mich über sein Tor fast mehr gefreut als über meines. Es war eine schwierige Situation für ihn, aber er geht sehr professionell damit um", erklärte der Deutsche. Saurer selbst war die Genugtuung deutlich anzumerken. "Ich hoffe, das war jetzt die Ankunft bei Rapid", erklärte der frühere LASK-Kicker und versprach: "Ein erster Schritt ist getan, weitere werden folgen."

Düstere Stimmung bei den Salzburgern
Im Vergleich zur kollektiven grün-weißen Euphorie war die Stimmung im Lager der Salzburger deutlich trister. Trainer Huub Stevens ärgerte sich über Unkonzentriertheiten beim entscheidenden Gegentor, die schlampige Ausführung von Freistößen und vor allem über die Leistung vor der Pause. "Da haben wir nur reagiert, nicht agiert, aber das hatte auch mit dem Gegner zu tun."

In den saisonübergreifend acht vergangenen Liga-Spielen gab es für die Mozartstädter nur zwei Siege - eine so schlechte Serie hat es seit dem Einstieg von Red Bull mit Saisonbeginn 2005/06 noch nie gegeben. "Natürlich haben wir eine Krise, natürlich habe ich Angst um meinen Job, und Mateschitz hat auch schon angerufen", sagte der Niederländer mit einer großen Portion Sarkasmus, während Torschütze Jakob Jantscher mit Schiedsrichter Thomas Gangl haderte. "Es hat immer wieder kleine Situationen gegeben, die für Rapid gepfiffen worden sind und für uns nicht", schimpfte der Teamspieler.

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(Bild: KMM)



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