Der große Vergleich

Dampfgarer oder Mikrowelle – was ist besser?

Leben
20.04.2010 11:02

Anfangs aufgrund ihrer Technologie sehr umstritten, fehlt sie mittlerweile in kaum einer Küche: die Mikrowelle. Mit dem technischen Fortschritt zu einem wahren Multitalent geworden, kann sie heute neben der beliebten und schnellen Aufwärmfunktion auch sehr oft schon kochen und grillen. Doch nun taucht ein neuer Star am Himmel der Haushaltsgeräte auf: der Dampfgarer. Aber wo sind die Unterschiede? Und was ist besser?

Was kann ein Dampfgarer?
Das Prinzip des Dampfgarens ist recht einfach: Statt die Lebensmittel im Wasser liegend weich zu dünsten, werden diese auf Dampfsieben aufgelegt und von Wasserdampf aus einem darunter befindlichen Wassertank umschlossen. Diese Garmethode ist sehr schonend, weshalb Vitamine und Mineralstoffe besser erhalten bleiben als beim herkömmlichen Kochvorgang.

Das zeigt sich vor allem im Geschmack: Die Speisen bleiben zart und saftig und behalten ihren typischen Eigengeschmack. Weiters werden die Gerichte gleichmäßig gar, da der feine Dampf besser bis ins tiefste Innere geleitet wird. Dampfgargeräte waren bislang den Kochprofis in großen Küchen vorbehalten. Doch mittlerweile erschließen Hersteller auch den Markt für Privatkunden, und so hält der Dampfgarer Einzug in die privaten Haushalte.

Im Gegensatz zum natürlichen, sanften Garen ist die Funktionsweise der Mikrowelle sehr viel technischer: Mit Hilfe des so genannten Magnetrons wird der elektrische Strom in elektromagnetische Wellen transformiert – die Mikrowellen. Diese Mikrowellen bringen die Wassermoleküle in den Speisen in schnelle Schwingungen, dabei stoßen die Moleküle aneinander, wodurch Hitze entsteht – die Speise wird erwärmt. Bei älteren Geräten sorgt ein Drehteller für die gleichmäßige Verteilung der Mikrowellen, bei neueren Geräten werden die Mikrowellen bereits gleichmäßiger erzeugt, um eine durchgehende Erwärmung zu ermöglichen.

Gesundheitlicher Aspekt
Dampfgarer werden vielfach mit dem Hinweis auf die gesündere Zubereitung als in der Mikrowelle empfohlen. Hier hört man oft das Argument, die Mikrowellenstrahlung sei gesundheitsschädlich und zellverändernd. Dies konnte jedoch durch zahlreiche Studien widerlegt werden. Es wird zwar zum Erhitzen elektromagnetische Strahlung erzeugt, aufgrund der geringen Energie, die dabei frei wird, und der kurzen Zeit, in der die Strahlung aktiv ist, sind jedoch keine Auswirkungen auf die Gesundheit zu befürchten.

Ein richtiges Argument ist jedoch, dass das Erhitzen in der Mikrowelle, genauso wie allerdings ein Aufwärmen auf dem Herd, hitzeempfindliche Bestandteile der Nahrung zerstört, wie z.B. einige Vitamine. Jedoch werden bei einem Aufwärmvorgang in der Mikrowelle weniger Vitamine zerstört als auf dem Herd, da die Zubereitungszeit wesentlich kürzer ist. Damit ist die Mikrowelle auch energiesparender.

Jedoch ist richtig, dass das Dampfgaren die natürlichere und geschmackvollere Variante der Zubereitung ist: Die Speise wird nicht bloß erwärmt, sie wird regeneriert und behält dadurch ihren Geschmack, bleibt saftiger und gehaltvoller hinsichtlich Vitaminen und Mineralstoffen. Auch ist es nicht erforderlich, beim Dampfgaren viel Fett oder Salz zu verwenden, da der Eigengeschmack der Speisen gut erhalten bleibt. Somit werden die Nahrungsmittel gesünder zubereitet.

Einsetzbarkeit im Alltag
Willst du vor allem schnell zu deinem Essen kommen, dann bist du mit einem Dampfgarer schlecht beraten: Das Gerät muss erst einsatzbereit gemacht, die Speisen müssen korrekt drapiert werden. Dann braucht der Dampfgarer einige Minuten, bis er auf Betriebstemperatur aufgeheizt hat. Erst jetzt beginnt die eigentliche Zubereitungszeit. Diese dauert zwar nur geringfügig länger als in der Mikrowelle, aber mit der Vorwärmphase musst du mit einem zeitlichen Mehraufwand von zehn bis fünfzehn Minuten rechnen. Allerdings kannst du mit einem Dampfgargerät mehrere Gerichte gleichzeitig aufwärmen.

Zusätzlich ist zu bedenken, dass die einzelnen Bestandteile des Dampfgarers nach dem Aufwärmvorgang einzeln gereinigt werden müssen, was ebenfalls Zeit kostet. Weiters ist zu berücksichtigen, dass Dampfgarer viel Stauraum brauchen. Als Einbaugerät ist in etwa mit dem gleichen Platzbedarf wie bei einem Backofen zu rechnen.

Fazit
Der Dampfgarer ist zum Kochen gut geeignet und auch für all jene zu empfehlen, die gerne etwas länger warten, um zu ihrem Essen zu kommen. Vor allem Hobbyköche schwärmen von seinen geschmacklichen Vorzügen. Für alle, die in erster Linie schnell und unkompliziert aufwärmen wollen, spricht auch weiterhin nichts gegen den Einsatz einer klassischen Mikrowelle.

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(Bild: kmm)



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