Wüste Anschuldigungen

James Franco nutzte Kurs „Sex vor der Kamera“ aus

Adabei
12.01.2018 09:44

Vier ehemalige Schülerinnen seiner (inzwischen geschlossenen) Schauspielschule werfen James Franco vor, seine Lehrerrolle ausgenutzt zu haben. Im Kurs "Sex-Szenen vor der Kamera" soll Franco "Enterpress News" zufolge die vier Schülerinnen für eine nackte Orgien-Szene für eines seiner Filmprojekte ausgewält haben.

Darunter auch Sarah Tither-Kaplan, die von dem 39-Jährigen überredet wurde, sich für eine Szene oben ohne zu zeigen: "Das Video wurde dann ohne mein Wissen auf Vimeo hochgeladen und ist jetzt mindestens auf einer Pornowebseite zu sehen. Bevor ich jemals in einer Serie oder Film aufgetaucht bin, kann man mich schon googeln und findet mich nackt."

Oralsexschutz entfernt
Die 26-Jährige und ihre drei Mitschülerinnen wirkten auch in Francos Film "The Long Home" in einer Orgien-Szene mit. Die Frauen mussten ganz nackt sein, bekamen aber einen Genitalienschutz aus Plastik – als Barriere zwischen ihrer Intimzone und dem Mund von Hauptdarsteller Franco. Laut Tither-Kaplan habe Franco den Schutz dann vor dem  simulierten Oralsex einfach entfernt - "bei mir und bei den anderen Frauen".

Mehrere Frauen hatten sich nach der Verleihung der Golden-Globes via Twitter gemeldet und kritisiert, dass Franco dort eine "Time's Up"-Anstecknadel getragen hatte. Diese soll Solidarität mit der #MeToo-Bewegung signalisieren und gegen sexuelle Übergriffe und Unterdrückung von Frauen protestieren. Ausgerechnet er hätte kein Recht dazu.

Kurz nach Francos Auszeichnung als Bester Schauspieler hatte etwa die ehemalige Schauspielerin Ally Sheedy gewittert: "Wartet. Tschüß. Christian Slater und James Franco am selben Tisch bei den Golden Globes. #MeToo. James Franco hat gerade gewonnen. Bitte fragt mich nie, warum ich das Film/TV Business verlassen habe." Die 51-Jährige löschte den Tweet zwar kurz darauf wieder, brachte aber ein Cyber-Lawine damit ins Rollen. 

"Süß, dein 'Times Up'-Button"
Die Schauspielerin Violet Paley beschuldigte ihn, sie als Teenager zum Oralsex gezwungen zu haben. Sie twitterte: “Süß, dein 'TimesUp'-Button James Franco. Erinnerst du dich noch daran, als du meinen Kopf im Auto auf deinen entblößteten Penis gezwungen hast? Und als du versucht hast, meine 17-jährige Freundin im Hotelzimmer zu verführen – nachdem du bereits mit einer anderen 17-Jährigen erwischt wurdest?" Paley stellte später klar, dass sie eine einvernehmliche Beziehung mit dem Schauspieler gehabt hatte. Doch sie blieb dabei: Der Vorfall im Auto mit dem Oralsex geschah gegen ihren Willen. 

Und Sarah Tither-Kaplan, die ihn jetzt so massiv beschuldigt, schimpfte: "Hey James Franco, toller Anstecker. Du hast mir vor ein paar Wochen gesagt, dass 100 Dollar die Stunde dafür, dass ich mich in zwei deiner Filme ganz ausziehen musste, wäre ein faire Bezahlung. Weil ich einen Vertrag unterschrieben hab. Die Zeit ist wirklich abgelaufen." 

Die "New York Times" cancelte am Mittwoch ein Diskussionsforum mit Franco und dessen jüngeren Bruder Dave. Das Duo sollte über den gemeinsamen Film "The Disaster Artist" sprechen. Die Begründung der Zeitung: "Das Event sollte eine Filmdiskussion werden. Doch angesichts der Kontroverse nach den neuesten Anschuldigungen, würden wir uns nicht gut dabei fühlen, es stattfinden zu lassen." Franco versuchte die Vorwürfe gegenüber Talkmaster Stephen Colbert zu erklären und sagte: "Die Dinge, die ich über mich gehört habe, stimmen so nicht." Der Golden-Globe-Gewinner versuchte dann aber den Spagat, die Frauen nicht als Lügnerinnen dazustellen: "Natürlich unterstütze ich alle, die solche Art von Vorwürfe vorbringen, weil sie so lange keine Stimme hatten. Ich will sie in keiner Weise zum Schweigen bringen. Es ist eine gute Sache, die ich unterstütze."

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(Bild: kmm)



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