Biomasse macht Dampf, rettet das Klima und zeigt Putin die lange Nase. So ähnlich lauten zumindest die Werbebotschaften. Nun ist es zunächst kein Geheimwissen, dass in der Bio-Branche getrickst und betrogen wird, dass sich die Balken biegen. „Bio“ erzeugt automatisch Misstrauen, und „Bio-Lüge“ zählt längst zum allgemein gebräuchlichen Wortschatz. Die Energiewirtschaft ist da keine Ausnahme. Fakt ist, dass die Biomasse üppig gefördert, seit geraumer Zeit einen Hochlauf erfährt. Ende nicht absehbar. Doch wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten, und das Gegenargument zur Biomasse in der Energiewirtschaft lautet, sie darf nicht grundsätzlich als klimaneutrale Energiegewinnung eingestuft werden. Die Medien hätten also die vordringliche Aufgabe, ausgewogen zu informieren, anstatt Pressemeldungen unreflektiert zu veröffentlichen. Zwingend vorgesehen ist bei Biomasse-Anlagen zum Beispiel die Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Standortwahl. Damit ist nicht eine Pressenachricht in der „Kronen Zeitung“ gemeint. Es geht auch um immissionsschutzrechtliche Genehmigungen, entzündbare Gase, wassergefährdende Substrate, Gerüche und Lärm. Welche Grenzwerte müssen eingehalten werden. Welcher Verkehr ist zu erwarten. Was geschieht bei Störfällen usw. Außerdem steht das „Modell“ der Fernwärme, unabhängig von der Energieform, bei der Bundeswettbewerbsbehörde aktuell auf dem Prüfstand. Überraschungen sind von dieser Seite durchaus zu erwarten. Und in Kenntnis des bekannt lockeren Umgangs der Behörden in Kärnten mit maßgeblichen Betriebsgenehmigungen ist öffentliche Sensibilität im Interesse des Gesundheitsschutzes immer angebracht.
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