Die Auseinandersetzung Prof. Filzmaiers mit der Ära Kreisky ist weniger eine Analyse als eine gut versteckte Polemik, die sich kaum mit Kreiskys Politik, seinen Ideen, seinen Programmen für ein modernes Österreich oder den wirklichen Gründen für seinen Wahlsieg am 1. März 1970 beschäftigt. Vielmehr versucht sie, durch den verzerrten Blickwinkel auf einige weniger bedeutende Mitglieder seines ersten Kabinetts davon abzulenken, wer „Kreisky und sein Team“ wirklich waren und welche tief greifenden Reformen sie in einem lange konservativ erstarrten Land eingeführt haben. Dazu gehören die Justizreformen Christian Brodas, die Universitätsreformen Hertha Firnbergs – der ersten Wissenschaftsministerin Österreichs – die Wirtschaftsreformen von Hannes Androsch, der Umstand, dass Österreich als eines der ersten Länder Europas ein Umweltministerium bekam oder eine neue Politik für Frauen mit Johanna Dohnal. Kein Wort ist Professor Filzmaier auch die Außenpolitik Bruno Kreiskys wert, die Österreich hohes internationales Ansehen verschaffte, Wien zu einem Zentrum der Vereinten Nationen machte und einen völligen Neuanfang des Friedensprozesses im Nahen Osten ermöglichte, indem sie den Dialog zwischen Israelis und Palästinensern vorantrieb. Außerdem hatte Kreisky, der im Gegensatz zu den heutigen Politikern eigentlich gar keine Pressesprecher brauchte, keine eigene Kommunikationsmaschinerie. Er hat ganz einfach als einer der Ersten die Bedeutung moderner Massenmedien erkannt und war für sie offen. Er wäre sicher auch in die „Zeit im Bild 2“ gekommen, wenn es die zu seiner Zeit schon in ihrer heutigen Form gegeben hätte.
Dr. Peter Jankowitsch, Wien
Erschienen am Fr, 3.4.2020
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