Auf dem Stand des größten deutschen Autokonzerns Volkswagen standen gleich zwei der Superflitzer: Audis R8 Spyder und der Lamborghini Reventon Roadster. 1,1 Millionen Euro soll der offene "Lambo" kosten. Zusätzlich braucht der Fahrer bei 330 km/h Spitzengeschwindigkeit und 3,4 Sekunden von Null auf Hundert extrem viel Haarspray, damit die Frisur hält. Viele Besucher am Stand ließen die Hände über seine kantige Oberfläche gleiten. Das Design des Lamborghini-Topmodells ist so kompromisslos rau wie der Durst des 670-PS-Motors: 21 Liter im Normverbrauch, 32 Liter in der Stadt: Der Schadstoffausstoß könnte mit 495 Gramm pro Kilometer beinahe in Pfund angegeben werden.
Der Konzern-Kollege Audi R8 Spyder 50 Meter weiter wirkte da mit einem Verbrauch von 15 Litern geradezu sparsam. Der offene Wagen auf dem weißen Podest war die Hauptattraktion des Standes. Mit 525 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 313 Kilometer pro Stunde gehört auch der R8 Spyder zu den echten Supersportwagen der Messe.
Top-Bolzer verschämt am Rande
Audi-Hauptkonkurrent BMW präsentierte sein schärfstes Stück fast verschämt: Der M6 mit 507 PS stand abseits, vom Hauptstand getrennt durch eine Wand. In der Tat hat der M6 in der gezeigten "Competition Edition" wenig mit der BMW-eigenen Spartechnik Efficient Dynamics zu tun: 14,3 Liter Verbrauch und 342 Gramm CO2-Ausstoß passen nicht so gut in das grüne BMW-Bild. Die Besucher fanden trotzdem den Weg zum Renner: Für eine Sitzprobe musste man anstehen.
Aber immer noch besser als bei Ferrari, wo sich allein für den Zutritt zum eingezäunten Stand eine Schlange bildete wie früher vor Konsum-Läden nach der Orangenlieferung. 458 Italia heißt das auf der IAA erstmals gezeigte Topmodell, ein rotes V8-Mittelmotor-Geschoss mit 570 PS, 325 km/h Spitze und einer Beschleunigung von 3,4 Sekunden auf Hundert.
Volks-Legende für jedermann
Geradezu demokratisch ging es dagegen bei Mercedes zu, wo der Flügeltürer SLS präsentiert wurde: Der dunkelrote Wagen stand gleich am Anfang der Haupthalle, war nicht abgesperrt und jeder durfte sich hineinsetzen und die Türen herunterziehen. Falls der linke Arm lang und stark genug war. Weniger Kraft braucht das Gaspedal, mit dem 571 PS entfesselt werden können: In 3,8 Sekunden sind 100 km/h erreicht, erst bei Tempo 317 ist Schluss.
Bleibt noch Porsche: Der 911 GT3 RS war das auf der IAA präsentierte Topmodell. 415 PS sorgen für einen Antritt von Null auf Hundert in 4,2 Sekunden und 310 km/h Spitze. Wenn Porsche bei der nächsten Messe im Jahr 2011 schon in der VW-Konzernhalle auf der IAA unterkommt, wäre Volkswagen dann nicht nur der größte Autokonzern in Europa, sondern auch der wichtigste Anbieter von Supersportlern. Ein marktfähiges Elektroauto wird der Gigant dann aber immer noch nicht haben. Das ist erst für 2013 geplant.
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