Wahl im Iran
Konservative im Iran erreichen Absolute
Die meisten Stimmzettel seien bereits ausgezählt, berichtete "Press TV" am Sonntag. Einige Sitze gingen demnach an unabhängige Kandidaten. In weiteren Fällen werde erst eine Stichwahl die Entscheidung bringen, hieß es. Nach Angaben des iranischen Innenministeriums hatten am Freitag rund 60 Prozent der 44 Millionen Wahlberechtigten der Islamischen Republik ihre Stimme abgegeben. Das offizielle Endergebnis könnte der Behörde zufolge am Montag verkündet werden.
Reformpolitiker bewerten Resultate positiv
Angesichts des Ausschlusses zahlreicher Kandidaten bewerteten viele Reformpolitiker das Abschneiden ihres Lagers dennoch als positiv. Die Position des Reformlagers könne zudem noch durch Stichwahlen gestärkt werden, sagte Reformpolitiker Javad Ranjbar. Zudem wurde weithin erwartet, dass auch ein mehrheitlich konservatives Parlament dem Präsidenten künftig das Regieren erschweren wird. Denn die Spaltung der Konservativen in kompromisslose Unterstützer Ahmadinejads einerseits und pragmatischere Kritiker andererseits dürfte sich Beobachtern zufolge vor den Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr noch vertiefen. Demnach könnten sich einige Konservative mitunter auf die Seite der reformorientierten Kräfte schlagen und so die Verabschiedung von Gesetzen für den Präsidenten erschweren.
Inflation und Atomstreit als Wahlkampfthemen
Das Reformlager hatte vor allem versucht, aus wirtschaftlichen Problemen wie etwa der hohen Inflation von derzeit 19 Prozent Kapital zu schlagen. Auch einige Konservative werfen dem Präsidenten vor, mit aus Ölexporten finanzierten staatlichen Subventionen und Almosen die Preissteigerung noch zusätzlich anzuheizen. Die Reformkräfte kritisieren zudem den Konfrontationskurs des Präsidenten im Atomstreit mit den westlichen Staaten. Die USA führen derzeit internationale Bemühungen an, den Iran mit Sanktionen zu belegen, um das Land zu einer Offenlegung seines Atomprogramms zu zwingen. Der Westen verdächtigt den Iran, den Bau von Atomwaffen anzustreben. Die Islamische Republik weist dies jedoch zurück.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.