Quote auf Rekordtief

Lehrabschluss: Jeder Fünfte besteht Prüfung nicht

Wirtschaft
16.11.2017 13:23

Vielen Jugendlichen ist die Lehrabschlussprüfung zu schwer: 2016 ist gleich jede fünfte Prüfung negativ ausgefallen. Damit hat sich eine langjährige Verschlechterung fortgesetzt. Allerdings bedeutet dies nicht, dass 20 Prozent der Lehrlinge scheitern, denn jeder darf mehrfach zu den Prüfungen antreten. Auch sind in diesen Zahlen die Ergebnisse der überbetrieblichen Lehrausbildung enthalten - deren Absolventen fallen überdurchschnittlich oft durch.

Nur 80 Prozent der Prüfungen waren positiv - der niedrigste Wert, der in der Lehrlingsstatistik der Wirtschaftskammern Österreichs je verzeichnet wurde. In den Jahren zuvor lag die Rate der positiven Prüfungen zwischen 81 und 83 Prozent, in den 1980er-Jahren sogar noch bei 88 Prozent.

Banklehrlinge mit höchster Erfolgsquote
Hatten Absolventen überbetrieblicher Lehrausbildungen vor zehn Jahren noch eine Erfolgsrate von 80 Prozent aufzuweisen, schafften im Vorjahr nur noch 70,5 Prozent die Prüfung. Auch im Gewerbe und Handwerk liegt der Anteil der positiven Prüfungsergebnisse bei nur 76,5 Prozent. Am besten schneiden Lehrlinge der Banken- und Versicherungsbranche ab: Mehr als 90 Prozent der Prüflingen gelingt ein positiver Abschluss.

Qualitätsmanagement in Lehre soll Erfolgsquote erhöhen
Angesichts dieser "alarmierenden Statistik", wonach immer weniger Lehrlinge die Abschlussprüfung beim ersten Mal schaffen, fordert Arbeiterkammerpräsident Rudolf Kaske die gesetzliche Einführung eines Qualitätsmanagements in der Lehre. Die Lehrstellenförderung für die Betriebe sollte im letzten Lehrjahr daran geknüpft werden, ob die Lehrlinge die Abschlussprüfung bestehen, schlägt Kaske vor.

Arbeitslosigkeit bei schlecht Ausgebildeten sinkt nicht
Trotz guter Konjunktur und Fachkräftemangel sieht sich die heimische Wirtschaft mit Problemen konfrontiert. Unternehmer Hannes Androsch: "20 Prozent der Pflichtschulabgänger sind nicht fähig zu einer Lehre, weil sie kaum lesen, schreiben und rechnen können."

Um Kinder und Jugendliche besser auf die Berufswelt und Veränderungen im Arbeitsleben vorzubereiten, forderte Wifo-Chef Christoph Badelt Ende Oktober grundlegende Bildungsreformen. Darunter: Ganztagsschule, mehr Autonomie, qualifiziertere Lehrer, die Förderung von Migranten und Behinderten und mehr Geld für Kindergärten und Schulen.

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