Amerikanische Wissenschafter haben die Funktionsweise der sogenannten biologischen Uhr aufgedeckt. Die Forscher isolierten bei Fruchtfliegen ein Gen, das für den Tag-Nacht-Rhythmus verantwortlich ist. Dadurch konnte gezeigt werden, dass Zellen einem 24-Stunden-Takt folgen. Die US-Amerikaner erhalten eine Gewinnsumme von 940.000 Euro.
Der Medizin-Nobelpreis geht heuer an drei US-Forscher. Jeffrey C. Hall, Michael Rosbash und Michael W. Young haben die molekularen Mechanismen für den täglichen Rhythmus von Zellen und Lebewesen aufgeklärt. Das hat das Karolinska Institut in Stockholm am Montag bekannt gegeben.
Funktionsweise der inneren Uhr entschlüsselt
In der Begründung des Nobelpreiskomitees hieß es, dass Hall, Rosbah und Young erstmals in die biologische Uhr blicken und "ihr inneres Funktionieren aufklären" konnten. Der Tag-Nacht-Rhythmus dominiert viele Funktionen der Physiologie sowohl bei Menschen als auch bei Tieren. Von Hunger und Schlaf über Verdauung bis hin zum klassischen Jetlag.
Zellen haben 24-Stunden-Rhythmus
Die Preisträger haben mit ihren Arbeiten wesentliche Mechanismen entschlüsselt, die zur Regulation des Funktionierens von lebenden Organsimen notwendig sind. Die Wissenschafter verwendeten bei ihrer Forschung die Fruchtfliege Drosophila und isolierten deren "Period-Gen", das den täglichen Rhythmus kontrolliert. Die Zellen der Fruchtfliegen stellten ein Protein her. In der Nacht sammelte sich dieses in den Zellen an, am Tag wurde es abgebaut. Die Zellen folgen demnach einem festen 24-Stunden-Rhythmus.
Fast eine Million Euro Preisgeld
Die Auszeichnung ist mit neun Millionen Schwedischen Kronen, umgerechnet rund 940.000 Euro, dotiert. 2016 ging der Medizin-Nobelpreis an den japanischen Zellforscher Yoshinori Ohsumi. Er hatte den Mechanismus der Selbstverdauung in Zellen nachgewiesen.
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