
Bei einem Treffen mit Israels Präsident Reuven Rivlin hat Bundeskanzler Christian Kern am Sonntag erklärt, dass er ein Freund Israels sei und Österreich Jahrzehnte gebraucht habe, sich seiner Rolle und Mitschuld am Holocaust zu stellen. Abseits der Politik verfolgt Kanzler Kern sein Pizza-Werbespot bis nach Israel - und zwar bei Gesprächen mit Holocaust-Überlebenden.
Channa Hinz, die Leiterin des Klubs der österreichischen Pensionisten, sagte bei der Begrüßung in Jerusalem mit einem schelmischen Lächeln, dass es beim vorbereiteten Mittagessen "leider keine Pizza" gebe ...
Kern berichtete beim Besuch bei Präsident Rivlin von seinen persönlichen Verbindungen zur Geschichte Israels. Von seiner Großmutter, die als Haushälterin für ein älteres jüdisches Ehepaar gearbeitet habe und von seiner mittlerweile 89-jährigen Mutter, die immer wieder dort vorbeigekommen sei und das Paar, als sich dieses auf dem Dachboden verstecken musste, mit Essen versorgt habe.
"Besondere Ehre"
Der Kanzler sprach auch über die österreichische Verantwortung und davon, dass die Geschichte immer präsent sei. Deshalb sei es auch eine besondere Ehre, am Holocaust-Gedenktag teilzunehmen. Prinzipiell werden die Beziehungen und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern immer besser, betonten sowohl Kern als auch Rivlin.
In Israel selbst ist der ungelöste Konflikt mit den Palästinensern allgegenwärtig: strengste Sicherheitsvorkehrungen, Checkpoints und schwer bewaffnetes Militär in den palästinensischen Gebieten. Kerns Ernüchternde Bilanz nach den ersten Gesprächen: Es gebe noch kein besseres Konzept als die Zwei-Staaten-Lösung, aber es sei fraglich, ob Israel dazu bereit sei.
Doris Vettermann aus Israel, Kronen Zeitung/krone.at
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