Nackt im Netz

Heimlich fotografiert: Sex-Skandal bei US-Marines

Web
06.03.2017 08:55

Sex-Skandal bei den US-Marines: Über eine geheime Facebook-Gruppe sollen Mitglieder der Streitkräfte explizite Aufnahmen ihrer weiblichen Kolleginnen geteilt haben. Hunderte, wenn nicht gar Tausende Fotos sollen so in Umlauf gelangt sein. Das Verteidigungsministerium ermittelt.

Wie die britische "Daily Mail" unter Berufung auf ein zehnseitiges Dokument der US-Armee zu dem Vorfall berichtet, sollen über die nicht öffentliche Facebook-Gruppe namens "Marines United" weibliche Angehörige der US-Streitkräfte per heimlich gemachter Aufnahmen bloßgestellt und in den dazugehörigen Kommentaren obszön beleidigt worden sein.

Die Facebook-Gruppe zählte zuletzt 30.000 Mitglieder. Wer dazugehören wollte, musste von bereits existierenden Mitgliedern eingeladen werden. Facebook selbst diente allerdings nur als Plattform, um Links zu auf Googles Online-Festplatte Drive gespeicherten Aufnahmen zu verbreiten.

Marines im Nahkampftraining:

Diese zeigten in einem Fall etwa, wie eine Korporälin sich bückt, um ihre Ausrüstung aufzuheben. Andere, intimere Fotos dürften ursprünglich für den Privatgebrauch gemacht worden sein, dann aber durch ehemalige Freunde in Umlauf gelangt sein. Dem Bericht nach konnten bislang zwei Dutzend Frauen unter den Opfern identifiziert werden.

"Inakzeptabel"
Die Army bezeichnete das Verhalten der Facebook-Gruppe als "inakzeptabel". Es zerstöre die Moral, höhle das Vertrauen aus und degradiere Einzelne. "Das Marine Korps heißt dieses Verhalten, das unsere Grundwerte untergräbt, nicht gut", hieß es in einer Stellungnahme. Über die Vorwürfe "abfällige Online-Kommentare und die gemeinsame Nutzung von anzüglichen Fotos in einer geschlossenen Website" betreffend, sei man "tief besorgt".

Neu sind derartige Vorfälle allerdings nicht: Bereits 2013 war eine ähnliche Facebook-Gruppe namens "F'N Wook" aufgeflogen. Dem jüngsten Bericht des US-Verteidigungsministeriums zufolge wurden 2015 rund 6000 Fälle von sexueller Belästigung in der Army gemeldet - die Dunkelziffer dürfte jedoch weitaus höher sein.

Veteran enttarnte Facebook-Gruppe
Ans Licht gebracht hatte die geheime Facebook-Gruppe übrigens ausgerechnet der ehemalige Marine und jetzige "The War Horse"-Journalist Thomas Brennan. Er sieht sich seit der Veröffentlichungen mit Drohungen konfrontiert. Wiederholt sollen Mitglieder der Facebook-Gruppe seine Anschrift und Telefonnummer im Internet veröffentlicht haben. Brennan steht jedoch zu dem, was er tat: Er habe mit der Veröffentlichung dem Prinzip der Marines treu bleiben wollen, nämlich gegenseitig auf Angehörige der Streitkräfte und deren Familien zu achten.

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