Kommende Woche soll das mit Spannung erwartete Gutachten eines Schweizer Gerichtsmediziners zum Fall Aliyev bei der Staatsanwaltschaft Wien eintreffen. Es soll die Frage beantworten, ob der frühere kasachische Botschafter im Februar 2015 in der Haftanstalt Wien-Josefstadt ermordet wurde oder doch Selbstmord begangen hat.
Wie berichtet, hatte der prominente deutsche Gerichtsmediziner Bernd Brinkmann im vergangenen Dezember von einer "Tötung durch fremde Hand" gesprochen. Brinkmann war von der Witwe Aliyevs beauftragt worden, den Tod ihres Mannes noch einmal zu untersuchen. Sie hatte nie daran geglaubt, dass ihr Mann Selbstmord verübt hat, wie es im Schlussbericht der Staatsanwaltschaft Wien hieß.
Neuerliches Gutachten aus der Schweiz angefordert
Dieser stützte sich auf zwei Expertenmeinungen. Zuerst einmal hatte der Leiter der Wiener Gerichtsmedizin, Daniele Risser, die Leiche untersucht und Selbstmord diagnostiziert. Dann wurde der Tote zusätzlich in der Rechtsmedizin St. Gallen noch einmal obduziert. Jetzt wurde der dortige Leiter Roland Hausmann mit einer neuerliche Expertise beauftragt.
Er soll zum Brinkmann-Gutachten Stellung nehmen, das klar besagte: Aliyev starb in seiner Zelle durch "Burking", durch eine Kompression des Brustkorbes. Es ist dies eine besonders grausame Art des Erstickens. Nächste Woche soll das Hausmann-Gutachten nach Wien übermittelt werden, bestätigte jetzt der Pressesprecher des Kantonsspitals St. Gallen, Philipp Lutz.
Peter Grotter, Kronen Zeitung
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