Hilfe für Lehrlinge

Großarler Hoteliers zahlen freiwillig mehr

Salzburg
07.12.2016 11:11

In den Großarler Hotels haben es Lehrlinge besser: Ab Dezember bekommen angehende Kellner, Köche und Restaurantfachkräfte mehr Geld. Die Hoteliers wollen mit diesem freiwilligen Zuschlag ein Zeichen gegen den Nachwuchsmangel setzen.

Die Situation in der Branche ist schwierig: Rückgang bei Köchen und Service, Unmut über die Arbeitszeit, oft schlechte Bezahlung Schon Lehrlinge leisten viel, bekommen aber wenig Geld: Im ersten Jahr beträgt die Entschädigung in der Koch- oder Serviceausbildung nur 610 Euro netto, im zweiten 675 Euro und im letzten Jahr sind es dann 760 Euro. Das führt dazu, dass viele die Branche wechseln. Die Großarler Betriebe jammern trotzdem nicht, sondern setzen Signale. Schon vor drei Jahren haben sie sich zu einer Lehrlingsakademie zusammengeschlossen. Das Motto: Spaß an der Arbeit! Die Jugend kann Seminare besuchen: Glas&Wein etwa, Wissenswertes über Fisch bis Verkaufsschulungen

Jetzt zahlen die Hoteliers ihren Lehrlingen auch mehr - absolut freiwillig und aus eigener Kasse! Im ersten Jahr bekommen "Fachkräfte der Zukunft" 110 Euro extra, später sind es 130 bzw. 150 Euro. Das soll die Berufe wieder attraktiver machen. "Wahnsinn. Wir haben in Großarl echt viele Vorteile", freut sich Lehrmädchen Anna Kühr (17). Ihr Chef Hans Hettegger vom Edelweiß: "Wir haben uns um eine österreichweite Lösung bemüht, da spielt aber der Osten nicht mit." Jetzt geht Großarl einen Schritt voraus. Wer in der Berufsschule gut ist, bekommt ebenso einen Extra-Bonus.

"Man muss aktiv werden"

"Am Land ist es schwieriger, weil nicht so viele Leute aus der Region den Weg gehen", so Hettegger, der an die ur-österreichische Freundlichkeit glaubt. Der Bedarf an Lehrlingen ist im Ski- und Wanderort groß. Rund 14 genießen alleine im Edelweiß gerade eine Ausbildung. Das Hotel besucht Schulen und ist häufig auf Messen vertreten. Und auch Betriebe wie der Großarler Hof suchen immer gute Leute. Markus Andexer: "Nicht nur wir haben Probleme. Den Rückgang spüren auch andere Branchen wie das Handwerk." Tatenlos zusehen will er nicht: "Man muss schon aktiv werden. Es reicht nicht, einfach nur Inserate zu schalten."

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