100.000 ausspioniert
Abhörskandal erschüttert Italien
Die Verdächtigten werden beschuldigt, geheime Informationen an Privatdetektive und an die Geheimdienste weitergegeben zu haben.
Der Vorwurf lautet auf illegalen Erwerb von wichtigen Informationen. Durchsucht wurden die Wohnungen der Verdächtigen in Mailand, Florenz, Bologna und Turin.
Kriminelle Methoden der Steuerpolizei
Festgenommen wurden auch fünf Funktionäre der Steuerpolizei von Como. Sie sollen Privatdetektiven in Florenz vertrauliche Informationen über die Steuersituation mehrerer Personen weitergeliefert haben. Zu den Verhafteten zählt unter anderem der Verantwortliche für die Sicherheit bei der Telecom Italia, Giuliano Tavaroli.
Über 100.000 Italiener abgehört
Der Tageszeitung "La Repubblica" zufolge war im Schatten der Telecom Italia über Jahre hinweg ein Spionagezentrum gewachsen, welches in der Geschichte des Landes unvergleichlich sei. Tavaroli habe zu seinen Diensten 500 Angestellte der Telecom gehabt, um alle möglichen Informationen zu sammeln. Die Zahl der illegal Abgehörten beliefen sich auf mehr als 100.000. Zudem seien durch Bestechung Nachrichten über die Datenbanken des Innen-, Wirtschafts- und Justizministeriums ge- und verkauft worden.
Bereits im März waren in Zusammenhang mit illegal abgehörten Telefongesprächen 16 Personen festgenommen worden. Neben elf Privatdetektiven waren damals auch drei Polizisten und zwei Angestellte der Mobilfunkgesellschaft TIM verhaftet worden. Sie sollen Schmiergelder gegen geheime Informationen vergeben haben.
Symbolbild
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.