Kurzer Todeskampf

Ötzi verblutete innerhalb weniger Minuten

Wissenschaft
14.09.2006 10:15
Das Rätsel um die Todesursache des berühmten Ötzi könnte einem Magazinbericht zufolge gelöst sein. Der Mann aus dem Eis sei innerhalb weniger Minuten an den Folgen eines Pfeils in seiner Schulter verblutet, fand ein Team um den Bozener Pathologen Eduard Egarter-Vigl heraus, wie "National Geographic Deutschland" berichtet.

Vor einigen Jahren sei ein Feuersteinpfeil in Ötzis linker Schulter nachgewiesen worden. Bisher sei aber unklar gewesen, ob dieser dem Gletschermann den Tod brachte. Zudem lag im Ungewissen wie viel Zeit zwischen dem Angriff und dem Tod von Ötzi vergangen sei.

"Die Pfeilspitze durchschlug das linke Schulterblatt und traf die Hauptschlagader, die den Arm versorgt", so Egarter-Vigl. "Jemand mit so einer Verletzung geht keinen Schritt mehr. Er verblutet innerhalb weniger Minuten", sagte der Pathologe und Konservierungsbeauftragte der Gletscherleiche.

Todesursache durch Computertomographie nachgewiesen
Die genaue Todesursache hätten die Wissenschaftler nun mit Hilfe einer Mehrschichtcomputertomographie nachweisen können. Innsbrucker Urgeschichtler hatten bereits vor rund einem Jahr die These aufgestellt, dass die Pfeilwunde des Steinzeitjägers "Ötzi" tödlich gewesen sei. Universitäts-Professor Walter Leitner, der Tiroler Ötzi-Forscher und Leiter des Instituts für Ur- und Frühgeschichte, hatte damals vermutet, dass der Gletschermann in einem dramatischen Kampf nahe dem Fundort getötet worden sei.

5.000 Jahre alter Eismann
Ein deutscher Bergsteiger hatte Ötzi vor knapp 15 Jahren - am 19. September 1991 - im Südtiroler Teil der Ötztaler Alpen entdeckt. Das Alter der Gletscherleiche wird mit über 5.000 Jahren angegeben.

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