Super-GAU 1986

Schulen lernen über Tschernobyl-Drama

Salzburg
26.03.2016 16:39

Die Katastrophe von Fukushima vor fünf Jahren haben alle noch vor Augen. Doch die erste Katastrophe in einem Kernkraftwerk, 1200 Kilometer von Salzburg entfernt und doch mit unabsehbaren Folgen für uns alle bis zum heutigen Tag, ist in vielen Köpfen nicht mehr präsent: Als in der Nacht vom 25. auf den 26. April 1986 ein Block des Atom-Reaktors im ukrainischen Tschernobyl explodierte, zog Tage später die radioaktive Wolke auch über Österreich. Unser Land wurde verstrahlt, die Folgen sind bis heute messbar.

Heinz Stockinger von der PLAGE (Plattform gegen Atomgefahren) erinnert sich: "Unsere Umweltschutz-Gruppe war damals gerade in Gründung, unser Hauptaugenmerk galt damals ja dem Kampf gegen die Wiederaufbereitungsanlage im bayrischen Wackersdorf."

Pilze und Wildfleisch bis heute belastet
Tschernobyl änderte alles: Plötzlich war die Atomgefahr nicht mehr abstrakt, sondern mitten im Land: Trotz strahlenden Sonnenscheins blieben die Freibäder in Salzburg im Frühling 1986 geschlossen - eine Anordnung der Landessanitätsdirektion. Die Kühe durften nicht mehr auf die Wiesen, weil diese verstrahlt waren: "Babymilch darf nicht mehr ausgeliefert werden", so eine Schlagzeile in der Salzburg-Krone vom 4. Mai 1986. Zu hoch war die radioaktive Belastung. Pilze und Wildfleisch, vor allem Wildschweine, sind bis heute mehr oder weniger stark radioaktiv belastet.

"Wir wollen über die Atomgefahren an den Schulen berichten und tun das am Beispiel von Tschernobyl, weil sich die Katastrophe demnächst zu 30. Mal jährt", sagt Heinz Stockinger. Neben Julia Bohnert steht dazu auch der oberösterreichische Fotograf Harald Steinbichl zur Verfügung. Er hat nicht nur Fukushima besucht, sondern auch mehrmals in den Sperrgebieten rund um die Atom-Ruine von Tschernobyl fotografiert. Julia Bohnert war bereits an der Hauptschule Lend zu Gast, Termine für Vorträge (ab 30. März) können Schulen am besten direkt mit den PLAGE-Vertretern vereinbaren: Im Internet unter "info@plage.cc" oder telefonisch: 0662-643567.

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