Drama in der Hirlatzhöhle in der Nähe von Hallstatt in Oberösterreich: Tief im Inneren der drittlängsten Höhle Österreichs brach in der Nacht auf Sonntag ein deutscher Höhlenforscher (54) zusammen - Herzinfarkt. Das Opfer starb in den Armen seiner Bergkameraden. Die gefährliche Bergungsaktion ist im Gange.
Die fünfköpfige Gruppe aus Deutschland und Tschechien war etwa eineinhalb Stunden vom Ausgang entfernt, als gegen 2.30 Uhr morgens der 54 Jahre alte Deutsche vermutlich einen Infarkt erlitt. Während sich zwei Männer zum Höhlenausgang vorkämpften, um überhaupt Alarm schlagen zu können, kämpften zwei Frauen - die Gattin des Opfers war zu Hause in Deutschland - vergeblich um das Leben des Forschers.
Gegen 7.30 Uhr begann dann der Einsatz der Bergretter, die sich sowohl zu Fuß als auch mit dem Polizeihelikopter zu dem auf 900 Metern Höhe gelegenen Eingang der Höhle aufmachten. "Wir rechnen mit einer Einsatzdauer von bis zu 15 Stunden", sagten die Helfer, die um 10 Uhr in die Höhle einsteigen konnten. Es galt, zunächst die beiden Begleiterinnen sicher aus der Höhle zu holen, dann den toten Forscher.
Der Weg zu dem Verunglückten sei lang, er befinde sich rund zweieinhalb Stunden vom Höhleneingang entfernt, hieß es. Für die Bergung musste zudem extra eine Art "Seilbahn" gebaut werden, um die Leiche über einen Schacht mit einer Seilwinde nach oben zu bringen.
Erst im Vorjahr war eine Salzburger Bergretterin in einer Höhle des Untersberges von einem losgetretenen Stein am Kopf getroffen und getötet worden. Das 44-jährige Opfer war Monate zuvor bei der erfolgreichen Rettungsaktion aus der Riesending-Höhle in Bayern im Einsatz gewesen.
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